Reader's Digest
27 November 2023
Liebe Leserin, lieber Leser, im Kopf fühlt man sich zwar noch zehn Jahre jünger, als man ist, aber tatsächlich ist das mit dem Älterwerden nichts für Feiglinge. Das lässt mich mein Rücken jeden Morgen nach dem Aufwachen wissen, und da helfen auch die Yogakurse bei der Volkshochschule nur begrenzt. Man kann zwar so einiges tun, um Körper und Geist möglichst lange fit zu halten, aber aufhalten lässt sich das Altern leider nicht. Bleibt, dem Unvermeidlichen mit Humor zu begegnen. „Wenn du über 50 bist und morgens aufwachst, ohne dass dir etwas wehtut, bist du vermutlich tot“, hat mich ein befreundeter Arzt mal wissen lassen. Wahrscheinlich hatte er recht. Positiver und somit in bester Reader’s-Digest-Tradition formuliert es eine Kollegin in unserer Redaktion. Sie erzählte mir neulich, dass sie jüngere Semester durchaus mal wissen lasse: „Ich bin schon wesentlich länger jung als du!“ Das ist der Geist, den wir brauchen! Ohnehin kennt das Alter viele Vorteile: Man hat viel mehr Geschichten von früher zu erzählen, eine halbwegs reelle Chance, noch staatliche Rente oberhalb der Wahrnehmungsschwelle zu beziehen, darf irgendwann Seniorenteller bestellen und kann im Notfall sogar noch ein Wählscheibentelefon bedienen. Sie meinen, ich übertreibe? Dann kommt hier noch eine Anekdote, dieses Mal von meinem Orthopäden (Sie erinnern sich, der Rücken, siehe oben). Der hatte seiner Tochter zum Erwerb des Führerscheins einen mehr als zehn Jahre alten Kleinwagen geschenkt. Gleich bei ihrer ersten Fahrt rief sie ihn an, und klagte, dass man bei dem Wagen die Seitenscheiben gar nicht herunterlassen könne. Er hat ihr dann das mit der Kurbel erklärt … Es grüßt Sie gut gelaunt Ihr Michael Kallinger
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