Reader's Digest
27 March 2023
Liebe Leserin, lieber Leser, wie haben Sie die Ferien in Ihrer Kindheit verbracht? Die ersten, an die ich mich erinnern kann, führten mich mit meinen Eltern in eine Pension im Allgäu. Es muss in den frühen 1970ern gewesen sein, und wir haben mehr als einmal im Sommer dort Urlaub gemacht. Später gab es dann Ferien auf dem Bauernhof in Oberschwaben … mit Tennis, Fahrradfahren und Ponyreiten, Limonade, Schnitzel und Pommes. Mein Vater war im Vertrieb tätig und beruflich sehr viel mit dem Auto unterwegs. Er wollte keine lange Anreise zum Urlaubsort. Fliegen war teuer. Als Süddeutsche verbrachten wir unsere Ferien daher meist nahe den Alpen. Das ließ mit der Zeit eine große Sehnsucht nach Strand und Wasser in mir wachsen. Auch weil Mitschüler von Badeurlauben an der Adria schwärmten. Ich glaube, zum ersten Mal ans Meer fuhr ich erst mit 16, mit einem Freund, der schon einen Führerschein hatte – an die französische Atlantikküste. Später ging es mit dem Rucksack auf griechische Inseln, an die türkische Riviera, nach Malta oder nach Ligurien. Hauptsache Ausland, Hauptsache Meer. Mit dieser persönlichen Vorgeschichte fand ich es ausgesprochen spannend zu lesen, wie der Autor unseres Beitrags Zurück an die Adria (Seite 128) die als Teutonengrill verrufene Urlaubsregion seiner Kindheit 50 Jahre später wiederentdeckt. Vermutlich würde ich heute im Allgäu oder in Oberschwaben nicht so viele Unterschiede zu früher wahrnehmen, trotzdem aber einiges zu schätzen wissen, was mir damals gewöhnlich, ja sogar langweilig vorkam. Meine Eltern dagegen? Sie sind längst Rentner, immer noch rüstig – und fliegen demnächst in den Urlaub nach Kreta. Anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Michael Kallinger
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