Reader's Digest
21 March 2019
Liebe Leserin, lieber Leser, „es gibt nichts Beständigeres als die Unbeständigkeit“. Dieser Satz des deutschen Schriftstellers Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622–1676) ging mir durch den Kopf, als wir das Erscheinungsbild unseres Magazins für diese Ausgabe behutsam auffrischten. Im Laufe der Zeit wandelt sich unsere Wahrnehmung, und was vor fünf Jahren noch modern wirkte, kommt uns heute schon wieder überholt vor. Am deutlichsten kann man das wohl an der Mode sehen. Wenn ich mir Privatfotos aus den 1980erJahren anschaue, kann ich kaum glauben, welche Kleidung oder Frisuren (damals hatte ich noch Haare auf dem Kopf) mir offenbar attraktiv erschienen. Ich sage nur Karottenjeans und „Vokuhila“. Doch das sind Äußerlichkeiten. Vieles bleibt. Damit meine ich weniger den VW Käfer, dessen Karosserie ich immer noch hinreißend finde, oder Miles Davis’ Trompetenspiel, das mich seit Jahrzehnten berührt. Ich meine die innere Grundhaltung, die Werte, die uns als Menschen ausmachen. Wie wir es mit der Nächstenliebe halten, wie wir auf unsere Umwelt achten oder wie wichtig uns Bildung ist. All dies kann sich ebenfalls mit der Zeit wandeln, aber nur langsam und selten grundlegend. So verhält es sich auch mit unserem Magazin. Über mehr als sieben Jahrzehnte hat es sich entwickelt, ist gewachsen, hat sich dabei immer wieder mit dem Zeitgeist auseinandergesetzt. Doch die innere Haltung ist stets dieselbe geblieben: weltoffen, werteorientiert, optimistisch, an das Gute im Menschen glaubend und daran, dass man für fast alles eine Lösung finden kann. Unsere Zeitschrift wollte stets „Anwalt der guten Nachricht“ sein. Und das wird sie auch bleiben. Versprochen. Zuversichtlich grüßt Sie Ihr Michael Kallinger Chefredakteur
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