Reader's Digest
23 January 2019

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie von Hand? Noch vor 20 Jahren hätte diese Frage absurd geklungen. In Zeiten von E-Mail und WhatsApp-Nachricht jedoch schreiben die meisten von uns eher auf einer Tastatur denn mit Feder und Tinte. Gern erinnere ich mich an den 2015 verstorbenen Literaturkritiker Hellmuth Karasek, dessen Manuskriptseiten konsequent in Handschrift, geschrieben mit fliederfarbener Tinte, bei mir ankamen. Er war damals schon Mitte 70, und zugegebenermaßen waren seine Beiträge bei mir populärer als bei denjenigen, die sie für die weitere Bearbeitung abtippten. Wie aber sieht es bei der Jugend von heute aus? Obwohl ihre private Kommunikation vor allem über WhatsApp-Nachrichten läuft, schreibt unsere Tochter zumindest in der Schule noch von Hand. Ich kann nur hoffen, dass sie dies beibehält. US-Forscher haben herausgefunden, dass Studierende, die bei Vorlesungen von Hand mitschreiben, Sachverhalte besser verstehen, länger behalten und insgesamt offener für neue Gedanken sind (siehe Seite 116). Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie mir – per E-Mail oder gern auch von Hand! Es grüßt Sie herzlich Ihr Michael Kallinger

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