Eine atemlose Jagd – eine tödliche Bedrohung

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Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Und die beiden sind verdammt gut in ihrem Job! Doch eines abends geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Als sie Stunden später entlassen wird, findet sie ihren Mann Gabe ermordet am Schreibtisch. Verzweifelt und fassungslos bricht sie zusammen. Wer kann ihm das angetan haben?

Als wenig später ihre Aussage aufgenommen wird, ist Jack schnell klar: Sie selbst ist ins Visier der Ermittler geraten und bereits tief in ein gefährliches Spiel verstrickt. Und die Uhr tickt. Eine verzweifelte Flucht beginnt – und die Suche nach einem skrupellosen Mörder ...

Will ich haben!

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Ruth Ware: Zero Days dtv, Paperback, 384 Seiten, € 17,00, ISBN: 978-3-423-26369-6

SAMSTAG, 4. FEBRUAR Minus acht Tage

Die Mauer um das Gelände war ein Kinderspiel. Knapp zwei Meter hoch, aber ohne Metallspitzen oder Stacheldraht oben drauf. Stacheldraht ist meine Nemesis. Er wird nicht ohne Grund in Kriegsgebieten verwendet.

Mit meinen eins siebzig reichte ich nicht weit genug hinauf, um mich hochzuziehen, also kletterte ich auf einen Baum mit einem stabilen Ast, der über den Parkplatz ragte. Dann ließ ich mich hinunter, bis meine Füße die Mauerkrone berührten, und lief leise bis zu einer Stelle, an der ich außer Sichtweite der Überwachungskameras runterspringen konnte.

Jenseits des Parkplatzes befand sich der Notausgang, den Gabe beschrieben hatte, und er sah vielversprechend aus. Die übliche halb verglaste Tür mit horizontaler Entriegelungsstange innen. Zufrieden stellte ich fest, dass sie schlecht eingebaut war, mit einem fast handbreiten Spalt an der Unterseite. Ich brauchte knapp dreißig Sekunden, um eine flache Metallstange mit Haken darunter zu schieben, hoch zu schwingen und in die Entriegelungsstange einzuhängen. Ich zog fest, und die Tür ging auf. Ich hielt die Luft an, wartete auf den Alarm – Notausgänge sind immer riskant –, aber es blieb still.

Drinnen ging automatisch das Licht an – große Leuchtstoffquadrate in einer gekachelten Decke, ein Schachbrett, das sich in die Dunkelheit erstreckte. Das Ende des Korridors war stockdunkel, die Sensoren dort hatten meine Bewegung noch nicht registriert, aber der Bereich, in dem ich mich befand, war taghell. Ich blieb stehen, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen.

Licht ist immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ein Warnsignal für denjenigen, der die Sicherheitskameras überwacht. Jeder Wachmann schaut sofort von seinem Handy auf, wenn neben ihm plötzlich ein Monitor in weihnachtlichem Glanz erstrahlt. Aber man kann damit durchkommen, wenn man sich ausreichend selbstbewusst bewegt. Schleicht man jedoch mit einer Taschenlampe durch einen unb

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