DAUER-BEZIEHUNG

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Im zweiten Teil unseres Tests von Titanrädern nehmen wir fünf sehr unterschiedliche Gravelbikes unter die Lupe. Ist Titan die beste Wahl für unzerstörbare Geländerenner? TOUR sammelt im Labor Zahlen und Fakten

Fotos: Matthias Borchers (10), Wolfgang Papp
ANPASSUNGSFÄHIG Ein eingeschweißtes Frästeil nimmt am 8bar Bremssattel und Steckachse auf. Mit dem ovalen Insert lässt sich der Radstand verkürzen
LUFTBRÜCKE Der Monostay-Hinterbau am Chirp Chirp schafft Platz für extrem großvolumige Reifen

KURZ & KNAPP

Für ein robustes Gravelbike ist Titan prädestiniert, denn auch einen ruppigen Umgang steckt das Material fast spurlos weg. Besonders leichte oder komfortable Räder darf man jedoch nicht erwarten. Erfreulich sind die erfrischenden Konzepte kleiner, experimentierfreudiger Anbieter und günstiger werdende Einstiegspreise. Gegenüber Aluminium und Carbon bleibt das Material dennoch vergleichsweise teuer.

AUFGEBOHRT Das Poison lässt sich auch als Alltags- und Reiserad konfigurieren, der Rahmen bietet sogar Aufnahmen für einen Seitenständer
UNGESCHLIFFEN Das Triban ist unschlagbar günstig. Manche Schweißnaht zeigt, dass an der Verarbeitung gespart wurde

Robust und langlebig, dabei leicht und komfortabel: Das sind wohl die wichtigsten Eigenschaften, die von einem guten Gravelbike erwartet werden; zumindest für die beiden erstgenannten könnte Titan der ideale Rahmenwerkstoff sein. Denn kein anderes Material, das für Fahrradrahmen verwendet wird, gilt als beständiger als das silbrig glänzende Metall. Dabei ist es weniger das Material selbst, sondern vielmehr der fehlende Lack, der einen Titanrahmen so resistent gegen die Spuren eines Fahrradlebens macht. Weil Titan nicht korrodiert oder altert, verzichten die Räder meist auf ein schützendes, jedoch kratzempfindliches Dekor. Gerade beim Gravelbike, das gerne auch mit Packtaschen beladen wird, das Staub, Schlamm und Steinschlägen ausgesetzt und bei dem die Gefahr eines Sturzes größer als beim Straßenrad ist, werden die ersten „Kampfspuren“ an lackierten Stahl-, Alu- oder Carbonrahmen oft schon nach wenigen Touren sichtbar. Die unlackierte, glänzende Oberfläche eines Titanrahmens hingegen ist gegen Scheuerspuren und vorbeistreifende Äste weitgehend immun. Trägt sie doch mal einen Schmiss davon, lässt der sich meist mit wenig Aufwand auspolieren.

Im zweiten Teil unseres Tests von Titanrädern dürfen sich fünf Anbieter präsentieren, die in unserem Vergleich von Straßenrennern in der vorigen Ausgabe nicht dabei waren, und die ihre Interpretation des idealen Geländerenners zeigen. Wir haben uns anhand dieser Beispiele im Labor angeschaut, ob die Räder noch weitere Vorteile gegenüber solchen aus anderen Materialien bieten und für wen sich der Griff zum Edelmetall lohnt.

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