E-Motoren im Test Zweiklassengesellschaft

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Leicht oder stark? Das ist die Kernfrage bei E-Bike-Mittelmotoren. Wie groß sind die Unterschiede, und welcher Motor eignet sich für wen? Wir haben die acht relevantesten Motoren am E-MTB-Markt IM LABOR UND AUF DEM TRAIL durchleuchtet.

Fotos: Adrian Kaether (2), Georg Grieshaber (40), Hersteller (4), PT Labs (9), Thomas Weschta (2)

Der Markt der E-MTB-Motoren hat sich zur Zweiklassengesellschaft entwickelt. Spätestens mit dem Einstieg von Branchenriese Bosch hat sich das Segment leichter E-Bikes fest etabliert. Wirklich jeder Hersteller kommt mit einem Light-E-MTB ums Eck. Dabei bieten die Motoren weniger Schub und mit kleinen Akkus eine geringere Reichweite. Die schlagenden Argumente für die neue Kategorie sind andere: Der flüsterleise TQ HPR 50, Fazuas Ride 60 oder der spritzige Bosch Performance SX machen den Weg frei für leichte E-Mountainbikes mit verschiedensten Ausrichtungen. Aber wie groß sind die Unterschiede zur Powerklasse wirklich? Und wo liegen Stärken und Schwächen der einzelnen Motorenmodelle? Als Endverbraucher fragt man sich mehr denn je: Welcher Antrieb hat den für mich passenden Charakter? Das haben wir in unserem ausführlichen Motorentest mit den acht führenden Antrieben in Labor und Praxis herausgefunden.

Bei den Lightbikes heißt das Motto: weniger E, mehr Bike. Schlanker, leiser – und auf eine sportlichere Zielgruppe zurechtgeschnitten. Nicht erst seit diesem Test wissen wir: Die Lightklasse lässt sich nicht über einen Kamm scheren. Zwischen dem minimalistischen TQ HPR 50 und einem Bosch Performance SX liegen Welten. Bei der Power, aber auch bei der Lautstärke und ebenso bei der Größe und damit dem optischen Erscheinungsbild der Bikes. Deutlich homogener kommt die klassische Powerkategorie daher. Die Herstellerangaben zu Drehmoment und Leistung befinden sich in einem engen Korridor. Und unsere aufwendigen Labormessungen komd men zu einem ähnlichen Ergebnis. Zumindest auf den ersten Blick. Erst bei genauem Hinsehen werden entscheidende Unterschiede klar. Zum Beispiel, dass der leichte Giant Syncdrive Pro MG, ein Yamaha-Motor, nicht ganz mit der Spitzenleistung der Konkurrenz mithalten kann. Oder dass Shimanos EP801, ebenfalls einem Leichtgewicht unter den Kraftprotzen, bei sehr hohen Trittfrequenzen die Puste zu früh ausgeht. Am anderen Ende setzt sich Broses Drive S Mag, laut Hersteller 90 Newtonmeter, beim Drehmoment tatsächlich deutlich messbar von der Konkurrenz ab. Was E-Biker in der Praxis erahnen, wird in unseren Diagrammen haarscharf sicht- und vergleichbar. Dafür hat unser Prüfstandsexperte Veit Müller von PT Labs in Summe über 80 000 Datenpunkte ausgewertet und in aufwendiger Kleinarbeit in plakative Kurven übertragen. Das Beste dabei: Mit dem Wissen aus dem Labor lassen sich die Praxiseindrücke deutlich besser interpretieren. Und unterm Strich wird klar: Die Mas

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