STABI LISA TION

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DER RADSPORT IST, FÜR DIE MUSKULATUR, RECHT EINSEITIG. VIELE BEREICHE WERDENOFTMALS VERNACHLÄSSIGT. DIES KANNLANGFRISTIG ZU POBLEMEN FÜHREN, AM RÜCKEN, DEM NACKEN UND ANDERSWO. GEGENMASSNAHMEN, TIPPS, ÜBUNGEN:TRAINING FÜR GESUNDHEIT UND LEISTUNG.

TRAINING GESUNDHEIT & LEISTUNG

Fotos: L. Stanke, C. Vos, D. Medrala

Aerodynamik, Watt pro Kilogramm, Vortrieb – darum geht es im Radsport. Die Sitzposition spielt eine entscheidende Rolle. Denn: Mehr als zwei Drittel des gesamten Luftwiderstands werden vom Fahrer verursacht. Tief gebeugt, die Schultern im Nacken, um dem Wind wenig Angriffsfläche zu liefern. Dies wäre – in Sachen Aerodynamik – die ideale Position. Doch es ist keine natürliche Körperhaltung, die man auf dem Rad einnimmt. Es ist eher eine „einseitige Zwangslage“. Dies bringt irgendwann für viele Probleme mit sich. Selbst in einer aufrechteren, komfortorientierten – und damit weniger aerodynamischen Position – werden einzelne Muskelgruppen vernachlässigt und dysfunktionale Bewegungsketten entstehen. Je nach Studienlage klagen zwischen 30 und 70 Prozent aller Radfahrer regelmäßig über Schmerzen. Diese sind vor allem im Hals-, Brust- oder im Lendenwirbelbereich zu finden. Rückenschmerzen zählen im Radsport und im Triathlon – wie auch in der „Normalbevölkerung“ – zu den am häufigsten verbreiteten Problemen. In einer Studie der Universität Jyväskylä analysierten die Forscher die Verletzungen von 92 japanischen Triathleten. Mehr als die Hälfte der Probanden klagte im Untersuchungszeitraum über Schmerzen im unteren Rückenbereich. Neben Knieschmerzen war dies die am zweithäufigsten genannte Verletzung der Studienteilnehmer. Deren durchschnittliche Trainingszeit auf dem Rad wurde für Rumpfstabilisation, Krafttraining und dem allgemeinen wöchentlichen Trainingsumfang analysiert. Dabei kamen die finnischen Forscher zu dem Ergebnis, dass das Training auf dem Rad das größte Risiko für Schmerzen im unteren Rückenbereich bei Triathleten darstellt. Ein Schwachpunkt der Studie: Ob die Probanden hauptsächlich auf dem Triathlonrad oder auf einem normalen Rennrad trainierten, wird nicht angegeben. Schmerz und Sitzposition gehören im Radsport demnach – leider oftmals – zusammen. Besonders häufig entstehen diese Schmerzen im Bereich des Oberkörpers. Denn: Der Rumpf ist auf einem sportiven Rad grundsätzlich eher passiv und nach vorne eingerundet.

Schmerzen & Gegenmaßnahmen

Die Hüften sind konstant gebeugt. Die Knie werden nie komplett gestreckt. In einer tiefen Sitzposition wird der Kopf meist in den Nacken gelegt – und damit die Halswirbelsäule überstreckt. So lautet ein Erklärungsansatz für die Schmerzen. Ein anderer ist: Die Bewegungs- und Haltungsmuster auf dem Rad entsprechen nicht der natürlichen, aufrechten Haltung des Menschen. Stehen, Gehen, Laufen und das in allen Geschwindigke

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