Reader's Digest
30 October 2023

Liebe Leserin, lieber Leser, in den 90ern habe ich an einem Seminar für Führungskräfte teilgenommen. In diesem lernten wir Teilnehmenden ein psychologisches Modell kennen, das vier grundsätzliche Persönlichkeiten unterschied. Diesen wurden jeweils Farben zugeordnet. Vereinfacht gesagt entsprach Rot dem klassischen Manager, für den nur Resultate zählen, Gelb einem Kreativen, dem es vor Routine graust, Grün einem Kollegen, dem das gemeinsame Tun wichtiger als das Ergebnis ist, und Blau dem Planvollen, für den nach A erst B kommen muss, bevor er sich mit C beschäftigt. An diesen Workshop fühlte ich mich erinnert, als ich unseren Beitrag Die Kraft der Worte (Seite 46) auf den Tisch bekam. Der beschäftigt sich damit, wie man am besten mit neun schwierigen Persönlichkeitstypen umgeht – von der Quasselstrippe bis zum Bedenkenträger. Wie bei meinem Führungskräftetraining geht es dabei in erster Linie darum, zu erkennen, welche Art von Gesprächspartner man vor sich hat, um dann auf dessen Persönlichkeit abgestimmt zu kommunizieren. Es hilft immer, wenn man versteht, wie das Gegenüber gestrickt ist – egal, ob es sich dabei um einen Kollegen, die Großtante oder den Partner handelt. In dem Seminar habe ich aber noch etwas anderes gelernt: Dass Führungskräfte ebenso die eigene Persönlichkeit kennen sollten und damit ihre Stärken und Schwächen. So kann man auch unseren Beitrag in diesem Heft lesen und kritisch hinterfragen, welchem der schwierigen Gesprächspartner man wohl selbst ähnelt oder entspricht. Wer dann noch beherzigt, dass wir unser Gegenüber kaum, unser eigenes Verhalten aber sehr wohl verändern können, ist einer erfolgreichen Kommunikation ein gutes Stück näher gekommen. Wie immer optimistisch grüßt Sie Ihr Michael Kallinger

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