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TEST CARGOBIKES

Ob Familienkutsche oder Kleintransporter – Cargo-Pedelecs sind eine umweltfreundliche Alternative für vielfältige Transportaufgaben. Sieben ganz unterschiedliche Radtransporter im MYBIKE-Test.

Fotos: Hersteller

Sind Lastenräder tatsächlich eine Alternative für Transportaufgaben auf kurzen Strecken oder doch nur Vorzeigeobjekte für einen ökologischen Lebensstil? Tatsache ist, dass die praktischen Cargo-Bikes in der Stadt mittlerweile zum gewohnten Bild gehören. Auch wenn die Räder auf dem Land noch recht exotisch wirken, gelten sie als Hoffnungsträger für die chronisch vom Autoverkehr verstopften Städte. In Zeiten steigender Energiepreise setzt das Lastenrad dort schon jetzt einen Kontrapunkt zur automobilen Überflutung. Vor diesem Hintergrund wäre es absurd, den Trend zum Zweiradtransporter als grüne Modeerscheinung abzutun, im Gegenteil: Die Cargos erledigen ihre Aufgaben deutlich umweltfreundlicher, platzsparender und vergleichsweise günstiger als das Auto. Als Kindertaxi oder Transportgefährt für Lasten bis etwa 60 Kilogramm sind sie auf kurzen Strecken unschlagbar, ökologisch wie ökonomisch. Das Transportgewicht spielt bei Pedelecs zudem nur eine untergeordnete Rolle, denn der kraftvolle Schub ihrer Elektroantriebe macht auch steile Anstiege zum Kinderspiel.

Unterschiedliche Konzepte

Lastenpedelecs gibt es in unterschiedlichen konstruktiven Ausprägungen. Ob man sich für ein Longtail, einen Long John „Tieflader“ oder einen Dreispurer entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben und dem Einsatzzweck ab. Einspurige Tieflader sind tendenziell recht lang, ihre Ladefläche liegt tief zwischen Fahrer und Vorderrad. Weil ihr Schwerpunkt auch mit viel Gewicht auf der Ladefläche sehr niedrig liegt, bleiben die Kippkräfte während der Fahrt und beim Rangieren gering. Das erleichtert das Handling, die Räder lassen sich nach einer kurzen Gewöhnungsphase intuitiv und flott bewegen. Der Blick aufs Vorderrad bleibt dem Fahrer versperrt, das irritiert zu Beginn etwas. Dafür liegen das Transportgut oder die Kinder jederzeit im Blick. Beim Abstellen und Rangieren erweisen sich die langen Räder als etwas unhandlich. Von Vorteil ist eine Seilzuglenkung, wie sie in den beiden Long Johns unseres Tests, dem Ca Go und dem Cargofactory, verbaut ist. Mit ihr kann das Vorderrad um knapp 90 Grad eingeschlagen werden. Das erleichtert Rangieren und Einparken enorm. Bei manchen Cargos dieser Bauart verbindet ein Gestänge Lenker und Steuerrohr, das Vorderrad kann damit deutlich weniger weit eingeschlagen werden. Longtails wie das Multitinker von Riese & Müller, das Benno Boost und Hercules Rob Family transportieren ihre Lasten auf speziellen Heckträgern. Bis auf den langen Hinterbau sind sie wie normale Einspurräder aufgebaut. Wegen der kleinen Laufräder sind sie auch ähnlich lang wie normale Fahrräder und für Lastenräde

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