M! GAMES
22 July 2022

1987 machte ein junger Hideo Kojima Schleich-Actionspiele populär: Mit ­”Metal Gear” legte er als Director das Fundament für eine Franchise, die mit fast 58 Millio­nen verkauften Einheiten nicht nur kommerziell durchstartete, sondern großteils Höchstwertungen in Fachmagazinen, Lobeshymnen von Fans und auch vielfach Anerkennung aus dem Feuilleton einheimste. Kojimas Agentenserie durchbrach und verschob Grenzen – die der vierten Wand und die vom Spielzeug zur Spiele­kunst. Dass er dabei schon mehrmals mit der Reihe abgeschlossen hatte und doch immer wieder für Konami eine neue Episode entwickelte, gehört ebenso zur Geschichte wie denkwürdige (E3-)Trailer und Marketing-Stunts, die den Hypezug weit vor der Veröffentlichung eines Spiels auf wahn­witzige Geschwindigkeit beschleunigten. Das Ende der Zusammenarbeit von Kojima und Konami im Jahr 2015 war leider ebenso denkwürdig, weil schmutzig. Nach seinem Abgang erschien 2018 mit dem Spin-off ­”Metal Gear Survive” noch ein letztes – absatztechnisch wohl ­geflopptes – Lebenszeichen. Seitdem liegt die Marke brach. Warum wir Euch das so ausführlich erzählen? Zum einen wollen wir die 35 bewegten Jahre ”Metal Gear” ausgiebig feiern – mit einem XXL-Special ab Seite 34 und einem ”Blast from the Past”, in dem M!-Redakteur Steffen ­endlich seinen Frieden mit dem nicht unumstrittenen ”Metal Gear Solid 2: Sons of ­Liberty” schließt. Zum anderen weil es Spieleserien und -marken gibt, die ­einfach untrennbar mit bestimmten Köpfen verbunden sind – und die ohne diese schillernden Personen vielleicht nicht funktionieren würden. Oder könnt Ihr Euch ”Soulsborne”-Games ohne Vordenker und Aushängeschild Hidetaka ­Miyazaki vorstellen? ”The Legend of Zelda” ohne Eiji Aonuma? ”Gran ­Turismo” ohne Kazunori Yamauchi? ”Civilization” ohne Sid Meier? ­”Mortal Kombat” ohne Ed Boon? Oder Nintendo als Ganzes ohne ­Shigeru Miyamoto? Wir tun uns jedenfalls schwer damit. Wo wir gerade über Nintendo ­reden: Die japanische Traditions­firma hat mit der Switch alles richtig gemacht und Stand 31. März knapp 108 Millionen Stück davon ausgeliefert. Oder anders formuliert: Die Switch ist Big Ns ­erfolgreichste Konsole! Und während auf PlayStation und Xbox gerade Exklusiv­titel-Flaute herrscht, steht Nintendos Hybrid-Gerät unter Strom. Im restlichen Jahr 2022 erscheinen noch etliche Hochkaräter – etwa ”Pokémon Karmesin & Purpur”, ”Bayonetta 3”, ”Mario + Rabbids: Sparks of Hope”, ”Dragon Quest ­Treasures”, ”Harvestella” oder ”Xenoblade ­Chronicles 3” – beziehungsweise sind gerade im Handel aufgeschlagen (”Monster Hunter Rise: Sunbreak” und ”Live a Live”). Und für 2023 stehen unter anderem ”The Legend of Zelda: Breath of the Wild 2” und (hoffentlich) ”Metroid Prime 4” auf dem Plan. Von einem schleichenden Abgang oder Übergang zu einer möglichen Switch 2 kann hier definitiv nicht die Rede sein!

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