M! GAMES
25 September 2020

Als Nintendo am 3. September in einer überraschenden Direct-Show den Fahrplan für das ”35 Jahre Super Mario”-Jubiläum verkündete, mussten wir bei der Präsentation von ”Super Mario 3D All-Stars” zweimal hinhören. Die Collection soll nur bis Ende März 2021 erhältlich sein? Und das gilt nicht nur für die verpackte Fassung, sondern auch für die Download-Version im eShop? Ja, wir hatten leider richtig gehört. Seitdem rätseln wir, wieso Big N so handelt. Wollen die Mario-Macher ihr Spiel etwa durch diese zeitliche Limitierung künstlich verknappen, um davon kurzfristig mehr abzusetzen? Dieser ­Gedanke ergibt keinen Sinn, denn begehrte Switch-Titel (beispielsweise ”Animal Crossing: New Horizons”) verkaufen sich wie geschnitten Brot – auch ohne diese Masche. Außerdem sind gerade Mario-Spiele beliebte Longseller, die über die gesamte Lebensdauer einer Konsole gut laufen – die Erlöse über viele Jahre hinweg stellen die von nun nur gut fünf Monaten locker in den Schatten. Nein, das kann es nicht sein. Außer der japanische Konzern will bis Ende seines Geschäftsjahres Ende März 2021 seinen Börsenwert in die Höhe treiben – um vielleicht eine feindliche Übernahme durch Microsoft, Sony, Apple, Amazon, Google, Facebook oder Tencent zu verhindern oder zumindest zu verteuern? Aber wir driften ab in obskure Theorien. Will Nintendo ab April 2021 die drei Spiele der Compilation etwa einzeln zum Nice Price (exklusiv im eShop?) erneut veröffentlichen? Wäre eine Option, aber warum sollte man die 3er-Sammlung nicht parallel verkaufen können? Wer ”Super Mario Galaxy” damals auf Wii nicht erlebt hat, ”Super Mario 64” und ”Super Mario Sunshine” aber schon auswendig kennt, der holt sich eben nur dieses eine Spiel. Die-Hard-Mario-Fans und Sammler greifen dagegen lieber zu ”Super Mario 3D All-Stars” – und alle wären glücklich. Logisch ist auch diese Variante nicht. Verhindern irgendwelche rechtliche Hürden den weiteren Verkauf nach März 2021, zum Beispiel Lizenzprobleme bei der Musik? Auch das halten wir für unwahrscheinlich, da zum einen keine Lizenzsongs, sondern nur Eigenkompositionen in den drei Mario-Titeln zum Einsatz kommen. Zum anderen müssen die an der Entwicklung beteiligten Personen in der Regel etwaige Rechteansprüche an die Spielehersteller abtreten, damit später eben keine solchen Komplikationen auftreten. Soll die zeitliche Limitierung etwa den Event-Charakter des 35-jährigen Jubiläums unterstützen und einen ”Hier kommt etwas Besonderes”-Effekt herauf­beschwören? Klingt erst einmal plausibel, aber warum sollte das ”Super Mario Bros.”-Jubiläumsjahr im März 2021 enden, wenn es doch bis 13. September 2021 geht? Auch hier erschließt sich nicht der Sinn. Wir haben jedenfalls keine Erklärung. Fest steht nur, dass ­Nintendos seltsame Aktion letztlich für Ärger und Enttäuschung bei der Kundschaft sorgen wird (außer die Japaner haben noch ein überraschendes Ass im Ärmel oder rudern zurück). Denn es gibt sicherlich einige Telespielende, die diese Limitierung gar nicht mit­bekommen, aktuell nicht das Geld haben oder sich erst nach März 2021 eine Switch zulegen – Pech gehabt! Künftige Gamer-Generationen müssen sich die drei Spiele dann halt als Let’s Plays anschauen. Was haltet Ihr von Nintendos Vorgehen? Habt Ihr weitere Theorien, was dahinter stecken könnte oder was am 1. April nächsten Jahres passieren wird? Dann schreibt uns via Social Media oder unter leserpost@maniac.de! P.S.: Wir fragten übrigens Nintendo Deutschland nach einem Statement zu der ­zeitlichen Limitierung – und hörten lediglich: kein Kommentar.

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