M! GAMES
21 April 2017
Keine exklusiven Spiele, kein Erfolg? Microsoft enthüllte letztes Jahr auf der E3 Project Scorpio – die Nachfolge-Konsole zur glücklos gestarteten und von Sonys PlayStation 4 abgehängten Xbox One. Der Windows-Konzern versprach 2016 echtes 4K-Gaming und die leistungsstärkste Spiele-Hardware abseits von hochgezüchteten PCs – genaue technische Daten oder gar Echtzeit-Spielszenen blieben die Redmonder allerdings schuldig. Was die nackten Zahlen angeht, hat Microsoft nun Anfang April geliefert: Die englischen Technik-Experten von Digital Foundry erhielten einen exklusiven Einblick in das Silikon-Herz der kommenden Xbox, die aktuell unter dem Namen Project Scorpio läuft. Alle Details findet Ihr ab Seite 30: M!-Mitbegründer und Hardware-Profi Winnie Forster hat sich in die Leistungsdaten vergraben und kräftig analysiert. Sicherlich findet nicht jeder Leser Teraflops-Vergleiche, Nanometer-Fertigungsprozesse und Bildauflösungs-Tabellen sexy und möchte lieber anhand von Software-Beispielen das Mehr an Power gegenüber Xbox One und PS4 (Pro) sehen. Das wird wohl erst auf der diesjährigen E3-Messe passieren, vielleicht dürfen wir sogar schon selbst Hand an das ein oder andere Scorpio-Spiel legen. Aber mal ehrlich: Hat Microsoft im aktuellen Konsolen-Rennen eigentlich nicht ein ganz anderes Problem als schiere Hardware-Leistung? Hat Sony nicht die Nase vorn, weil es auf der PS4 exklusive Spiele wie ”Uncharted 4”, ”Horizon: Zero Dawn”, ”Bloodborne” und ”The Last Guardian” sowie eine bezahlbare Virtual-Reality-Brille gibt? Weil in der Kommt-nur-für-PS4-Liste Games wie ”Gran Turismo Sport”, ”God of War”, ”The Last of Us: Part II”, ”Detroit: Become Human”, ”Shenmue III”, ”Days Gone”, ”Death Stranding” und ”Uncharted: The Lost Legacy” (Vorschau ab Seite 6) auftauchen, während in der Xbox-Tabelle so ”Reißer” wie ”Crackdown 3”, ”Sea of Thieves” und ”State of Decay 2” stehen? Redet nicht jeder über Nintendos Switch, weil ”The Legend of Zelda: Breath of the Wild” (XXL-Nachspiel ab Seite 72) ein Open-World-Meilenstein geworden ist und wochenlang Thema Nummer eins in vielen Online-Communitys war? Auf was wir hinauswollen: Hätte Microsoft das Geld für die Scorpio-Entwicklung nicht besser in exklusive Spiele und den Aufbau von ein, zwei Elite-Studios stecken sollen? Denn auch 2017 und darüber hinaus gilt unserer Meinung nach die Binsenweisheit: Software verkauft Hardware – und nicht umgekehrt. Was ist Eure Meinung dazu? Nach welchen Kriterien entscheidet Ihr Euch für Gaming-Hardware? Geben tatsächlich exklusive Spiele den Ausschlag oder seid Ihr einem Hersteller (Sony, Microsoft, Nintendo) einfach treu? Oder wollt Ihr ungeachtet der Software-Situation das erhebende Gefühl genießen, dass die leistungsstärkste Konsole im Wohnzimmer steht? Schreibt uns unter leserpost@maniac.de!
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