SHOW DOWN

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Red Bull Rampage

Es ist der Traum jedes Freeride-Profis, zur Red Bull Rampage eingeladen zu werden. Denn der Wettkampf in Utah ist die inoffizielle Weltmeisterschaft der Freerider. Für Clemens Kaudela wurde der Traum wahr – er ist der erste Österreicher bei der Rampage.

Brendan Fairclough fliegt im Suicide über den Canyon. Sein Lauf sorgte für die meiste Kontroverse der Rampage. Viele sahen den Briten unter den Top-3.
Fotos: Red Bull

Mein Traum ist teuer. Er kostet exakt 17500 Euro. Das muss ich aus eigener Tasche bezahlen. Ich brauche Digger, die mir beim Bauen meiner Line helfen, Unterkunft für alle, MietTruck, Werkzeug, Verpflegung, Flüge für vier Mann. Doch das trübt meine Freude in keiner Weise. Ich bin regelrecht high, wenn ich daran denke, endlich bei der Rampage dabei zu sein.

Denn es werden nur acht Plätze vergeben, da die Top Ten des Vorjahres automatisch starten dürfen.

Wir treffen uns alle in Las Vegas. Daniel und Elias Ruso – die zwei Brüder sind meine Freunde und jetzt meine Digger, um in einer Woche eine krasse Line zu bauen. Und wir treffen Fotograf Syo Van Vliet. Er will meine erste Rampage-Teilnahme auf Fotos festhalten. Mit einem gemieteten Pickup-Truck brausen wir von Vegas nach Utah.

Der Begriff Rampage-Rookie trifft auf mich nicht wirklich zu. Ja, ich bin ein Rookie, weil zum ersten Mal als Rider dabei, doch ich bin keine 20 Jahre alt und nicht grün hinter den Ohren. Ich habe massig Erfahrung. Ich kenne jeden hier von vielen Events. Alle wissen, dass ich bauen kann, und jeder hat mein „Minister“-Projekt mitbekommen – ein Video-Projekt in Utah, wo ich einen fetten Step-down sprang. Dafür respektieren sie mich. Denn den Sprung hat bisher noch kein Zweiter wiederholt, und der Stunt gilt als größter Sprung in Utah. Daher schlägt mir der Vibe entgegen: Du kannst das, und cool, dass du dabei bist. Die größte Herausforderung der Rampage ist einzuschätzen, was du in der kurzen Zeit bauen kannst, sodass es bis zum Finale funktioniert. Slopestyle-Ass Emil Johansson umgeht das Problem und nimmt Brett Rheeders Line vom Vorjahr. Da muss er wenig verändern. Auch „Bienve“ Alba schnappt sich eine bereits fertige Line. Der Gedanke kommt mir auch. Doch ich kann die Slopestyle-Tricks nicht, die Brett und Emil beherrschen wie z. B. einen Backflip Can Can über einen Flat-Drop. Daher würde ich auf so einer Line schlecht aussehen. Ich will mir also selbst was bauen, was meine Stärken sichtbar macht. Wenn du nur als Digger da bist – letztes Jahr schaufelte ich für Szymon Godziek – musst du keine Energie aufsparen. Du kannst Vollgas schaufeln. Als Fahrer dagegen musst du mit deinen Kräften haushalten. Nicht nur, dass du am nächsten Tag wieder Kraft hast für die Erdarbeiten, sondern noch genug Energie, die Stunts auch zu trainieren. Für die Testspringerei brauchst du 100 Prozent Power. Das setzt mich gew

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