Die besten Übungen für mehr Gelassenheit

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Genauso wichtig wie körperliche Fitness

Fitnessstudio, Laufgruppe, Tennistraining – alles für ein gesundes und langes Leben. Doch was ist eigentlich mit unserer Seele? Warum wir auch unseren mentalen Muskel trainieren sollten und wie das geht, erklärt unsere Psychologie-Expertin im Interview

Manchmal ruft das Leben nach Veränderung. Packen wir es an!
Fotos: Shutterstock (3), Will Bremridge, Rowohlt Verlag, Adobe Stock (2)

Dr. Smith, hierzulande sind Frauen und Mädchen weit häufiger von Depressionen, Essstörungen und psychosomatischen Leiden betroffen als Männer. Sind wir etwa anfälliger oder woran liegt das?

Dr. Smith: Ich kann Ihnen sagen, dass es nicht an weniger Widerstandsfähigkeit liegt. Frauen sind häufiger Opfer von Missbrauch, müssen Armut ertragen und unbezahlte Betreuungsaufgaben in der Gesellschaft übernehmen, für die es keine Kontrolle, Belohnung oder gar Anerkennung gibt. Dazu gehören auch Schwangerschaft, Geburt und Säuglingspflege. Tatsächlich ist die psychische Gesundheit einer Frau nie mehr gefährdet als im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes. Unsere moderne Gesellschaft versetzt eine frischgebackene Mutter in eine Isolation, die es in unserer Geschichte nicht gab, und das belastet die psychische Gesundheit enorm.

Achtsamkeit ist eine große Kraft

Stichwort seelische Erschöpfung. Wie erkenne ich die Gefahr und wie komme ich da wieder heraus, wenn ich erst mal im Energietief stecke?

Der Grund dafür, dass wir von einem Energietief zu geistiger Erschöpfung übergehen, ist, dass wir nicht auf die Signale unseres Körpers hören und ihm nicht geben, was er braucht. Natürlich bedeutet Erwachsensein, dass viele Anforderungen an uns

gestellt werden, die wir uns nicht aussuchen können. Deshalb müssen wir umso dringender nach den Aspekten unseres Lebens suchen, die wir kontrollieren können, und nach Wegen, wie wir in unserer modernen Gesellschaft ein gesundes Leben führen können. Manchmal sind es schon kleine Veränderungen, die sich mit der Zeit summieren. Manchmal erfordert es aber eine Neubewertung unseres Lebensstils und große Veränderungen. Wenn Sie nur drei Tipps für mehr Seelenruhe geben dürften, welche wären das?

Achtsamkeit ist eine Superkraft, wenn man sie regelmäßig praktiziert. Sie ermöglicht es, Gedanken zu betrachten, anstatt ihnen ausgeliefert zu sein. Auch Reframing ist ein großartiges Werkzeug, das ich selbst regelmäßig anwende. Man stellt sich eine Situation vor, die einem Kummer bereitet, und verändert dann mittels Sprache, wie sie sich anfühlt. So wird zum Beispiel aus lähmender Angst positive Aufgeregtheit. Und Werte-Checks helfen, sich zu fragen, was Ihnen in den verschiedenen Lebensbereichen im Moment am wichtigs

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