Moderne Mehrkämpfer

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TEST

11 All Mountains von 7199 bis 9900 Euro

Anspruchsvolle Kletterpartien, flotte Downhills, ausgiebige Touren – all das gehört ins Lastenheft eines modernen E-All-Mountains. Wir haben 11 dieser Supersportler zum großen Vergleichstest geladen. Welche werden den vielfältigen Anforderungen am besten gerecht?

Zweckentfremdung: Das Moustache Samedi zeichnet sich eigentlich nicht durch ausgeprägten Spieltrieb aus. Die Stärken des Franzosen liegen mehr im moderaten Touren-Einsatz.

Selten wurde in der Radbranche so viel über Preise diskutiert wie in letzter Zeit. Erst das Corona-Allzeithoch, als dank gieriger Nachfrage und Mangelverfügbarkeit die Preise in schwindelerregende Sphären geschraubt wurden. Und dann die Ernüchterung: berstende Lager, darbende Nachfrage. Seitdem sind Hersteller und Händler wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nein, noch nicht einmal E-MTBs werden einem derzeit aus den Händen gerissen. Und das ist noch die Sparte, die in der Fahrradbranche am besten läuft.

Dass der Preisdruck am Markt derzeit groß ist, zeigt sich am Beispiel Santa Cruz: Das Heckler S MX hatten wir mit einem Listenpreis von 8999 ursprünglich für die teurere unserer beiden Preisgruppen eingeplant. Doch kurz bevor wir zum Praxistest ausrückten, kam die frohe Kunde: Satte 1000 Euro günstiger gäbe es das All-Mountain-Modell der ikonischen Ami-Marke nun. Rosige Zeiten also für Schnäppchenjäger? Nein, immer noch ist das Preisniveau hoch, gemessen an den Zeiten von vor Corona. Deswegen haben wir uns auch Mühe gegeben, Sie, liebe Leser, nicht ganz zu verschrecken. Denn hätten wir die süßesten Rosinen aus den Katalogseiten der Hersteller herausgepickt, wären wir bei den meisten Marken im fünfstelligen Bereich gelandet. So aber haben wir uns für zwei Preisgruppen unter 10 000 Euro entscheiden, um auf der einen Seite den technischen Status quo der aktuellen All-Mountain-Generation abzubilden, auf der anderen Seite aber den potenziellen Käuferkreis nicht ganz so elitär zu halten.

Im günstigeren Preisbereich sind jene Hersteller versammelt, die unter 8000 Euro überhaupt Modelle aufzubieten haben, die dem Begriff Highend gerecht werden. Im teureren Preisbereich sind jene Marken gelandet, die sich stark über ihr Image profilieren. Aber auch an den teuersten Modellen in diesem Test fallen die Ausstattungen eher nüchtern aus: Parts mit Glamour-Faktor, wie die AXS-Schaltungen am Specialized und Stevens oder die Eightpins-Teleskopstütze am Rotwild, sind echte Raritäten. Alu-Laufräder, mittelprächtige Schaltkomponenten und Bremsen – damit muss man sich in diesem Testfeld abfinden.

In die Vollen gehen viele Hersteller dagegen bei den Fahrwerken. Klar, jeder Produkt-Manager weiß, dass man hier am falschen Ende sparen würde. Kuriosum: Die t

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