Neue deutsche Welle

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Die Kategorie der Light-E-Bikes nimmt richtig Fahrt auf, neue Bikes und Motoren befeuern den Markt. Unser Test von fünf minimalistischen Antrieben zeigt: LIGHT-MOTOR ist nicht gleich Light-Motor. Die Unterschiede sind gewaltig.

Text ■ Florentin Vesenbeckh

Foto : Markus Greber, Georg Grieshaber

Wo liegt aktuell der Nabel der E-MTB-Welt? Genau, in Deutschland. Genauer genommen in Bayern. Denn zwei Motorenhersteller aus dem Freistaat wirbeln den E-MTB-Markt gehörig durcheinander. TQ und Fazua. Stichwort: Light-E-MTB. Allen voran Bikes mit dem neuen Ride 60 von Fazua füllen die News-Portale. Auch TQ und Trek haben bei der Markteinführung des HPR 50 mit vollmundigen Versprechen ordentlich Aufmerksamkeit erregt. Doch was macht die neuen Antriebe aus? Und was können sie besser als ihre Vorgänger? Für unseren Test haben wir fünf Motoren einem ausführlichen Prozedere in Labor und Praxis unterzogen, um die Stärken, Schwächen und Charaktere möglichst detailliert und objektiv herauszuarbeiten. Newcomer treffen dabei auf bewährte Motoren. Specializeds SL 1.1 und der EP8 RS (Shimano/Orbea) haben in den letzten Jahren das Light-Segment am Markt etabliert. Mit Forestal aus Andorra und Maxon aus der Schweiz haben wir zudem zwei kleine, innovative Marken im Test, die dem Segment ihre ganz eigenen Noten hinzufügen.

Nicht mit im Test ist leider der HPR 50 von TQ. Der bayerische Motorenhersteller und sein Entwicklungspartner Trek wollten explizit nicht an unserem umfangreichen Testprogramm, insbesondere den Labormessungen, teilnehmen. Da wir den HPR 50 zuvor bereits ausführlich testen konnten, auch im direkten Vergleich mit zwei Kandidaten aus diesem Test, ordnen wir den Charakter und die Stärken und Schwächen des bayerischen Leisetreters auf den folgenden Seiten trotzdem mit ein. Denn natürlich wissen wir, dass das Interesse am Neuling groß ist und unabhängige Informationen bisher spärlich sind.

Doch was steckt eigentlich hinter dem Light-Konzept? Alle Systeme haben das Streben nach leichteren E-MTBs gemein. Das gelingt über zwei Ansätze. Erstens: Die Motoren liefern weniger Leistung und können dadurch leichter gebaut werden. Zweitens: Da weniger Leistung auch weniger Strom frisst, setzen die Systeme zudem auf kleinere Akkus. Kleinere Akkus wiederum erlauben schlankere Rahmen, insbesondere Unterrohre. In Summe spart das im Vergleich zu einem Bosch-System mit 750er-Akku zwischen zwei und vier Kilo. Die Hersteller gehen bei diesen Sparmaßnahmen unterschiedlich drastisch vor. Selten waren die Differenzen in einem Motorentest so deutlich. Batterien zwischen 250 und 540 Wattstunden, große Sc


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