Ein kleines Paradies

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Lara liebt es, in ihrem Schrebergarten vom Alltag zu entspannen. Leider fällt auf diese kleine Idylle bald ein Schatten. Doch zum Glück gibt es da ja noch ihren Nachbarn …

Nach Feierabend radelte Lara zu ihrem Garten. Sie freute sich auf dieses kleine Paradies. Ewig hatte sie auf einer Warteliste gestanden, bis endlich ein Schrebergarten frei geworden war. Jetzt würde sie zum ersten Mal dort etwas ernten können: Beeren und Salate, auch einige Sorten Sommergemüse waren so weit. Sie fand es toll, Lebensmittel selbst zu ziehen.

Vor allem aber machte ihr die Gartenarbeit Spaß. In der Erde zu wühlen, sich die Hände dreckig zu machen – das war der beste Ausgleich zum stressigen Job-Alltag …

Zu den anderen Schrebergärtnern hielt Lara bewusst Abstand. Sie wollte hier keine Kontakte knüpfen, hatte schon genug Menschen in ihrem Leben. Was sie wirklich brauchte, war Ruhe. An ihren freien Tagen übernachtete sie in der kleinen Gartenhütte, las im Schein ihrer Solarlampe und war wunschlos glücklich …

Als sie das Gartentor erreichte, kam ihr gleich komisch vor, dass es offen stand. Sie ging auf ihre Hütte zu und bemerkte, dass tatsächlich etwas nicht stimmte: Die Tür war aufgebrochen worden! „Verdammt“, fluchte Lara, und ihr Herz begann aufgeregt zu klopfen. „Hallo?“, rief sie laut. Niemand antwortete. Vorsichtig schlich sie näher, nahm all ihren Mut zusammen und zog mit einem Ruck die Tür auf. Die Hütte war leer. Aber die Einbrecher hatten einiges mitgehen lassen. Die Situation überforderte Lara. Normalerweise kam sie sehr gut allein klar, aber nun hätte sie gern jemanden an ihrer Seite gehabt, für einen Rat und zur Beruhigung. Sollte sie besser den Nachbarn Bescheid geben? Womöglich war ja nicht nur bei ihr in der Hütte eingebrochen worden …

Würde sie sich hier jetzt noch wohlfühlen …?
Sie spürte, dass er in ihr etwas berührte …
Foto: stock.adobe.com (Szene nachgestellt)

In den angrenzenden Schrebergärten war niemand anzutreffen. Klar, viele kamen nur am Wochenende her. Aber am Ende der Reihe sah Lara einen Mann in ihrem Alter bei der Gartenarbeit – ihr war schon mehrfach aufgefallen, wie schön diese Parzelle war, mit einem interessanten Mix aus Nutz- und Zierpflanzen. Zwischen zwei Obstbäumen war eine Hängematte gespannt, und Lara stellte es sich gemütlich vor, darin zu liegen und mit dem Blick ins grüne Blattwerk vor sich hin zu träumen. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte der Mann. Sie erzählte ihm, was passiert war. „Ach je, das tut mir leid“, sagte er mitfühlend. „Hier passieren leider immer mal wieder Einbrüche. Und das ist immer auch ein ganz schöner Schreck. Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?“ Seine Freundlichkeit tat Lara gut, gern nahm sie seine Einladung an …

Kurz darauf saß sie neben Karl – so hieß der Gartenbesitzer –