„Mütter kommen immer viel zu kurz“

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Sina Schröder (41)

Der Vierfach-Mama und Autorin erging es nicht anders

Mütter sagen gern: „Du musst das wie XY machen“ – doch gut gemeinte Ratschläge und Vergleiche zermürben
Jede Mutter ist anders Und das ist gut so. Und jede hat das Recht, auch nur für sich selbst da zu sein
Fotos: emf, iStock (2)/fizkes/miniseries

Selbstlos. Das ist ein Wort, das erst einmal sehr positiv klingt. Nach jemandem, der sich bedingungslos für andere einsetzt“, sagt Seelsorgerin und Kolumnistin Sina Schröder. Dass dieses Ideal aus veralteten Strukturen stammt, und vielen Frauen von klein auf als eine Art Daseinsberechtigung übergestülpt wird, sieht sie aber sehr kritisch.

Sie sagt: „Frauen kümmern sich, sorgen sich, pflegen, sind für Beziehungssachen und Gefühle zuständig. Familienarbeit ist bei allen sehr guten Aufbrüchen in Richtung gleichberechtigter Elternschaft immer noch zu großen Teilen eher ein Frauen-Ding.“

Vor allem jüngeren Müttern macht diese Tatsache sehr zu schaffen. „Die moderne Mutter läuft Gefahr, bei diesem Identitätskonzept das eigene Ich aus den Augen zu verlieren“, so Sina. „Auf mich trifft das definitiv zu: Bewusst habe ich mich für dieses Leben als Mutter und bedürfnisorientierte Begleitung meiner Kinder entschieden, lange Zeit aber nicht gemerkt, wie stark ich von fremden Erwartungen geprägt bin. Ich agierte selbstlos und merkte immer mehr: Ich bin mein Selbst los.“

Selbstlosigkeit ist nicht selbstverständlich

Dabei spielen aber nicht nur äußere Einflüsse eine Rolle, sondern auch die eigene Kindheit. „Unsere Mütter werden zu unserem Vorbild, bewusst oder unbewusst. Daher entwickeln wir uns entweder zu Nachahmern oder abewr wir grenzen uns ab. Eine Mama-Identität bildet sich in den wenigsten Fällen ohne diesen Einfluss heraus“, so die

Autorin und Diplom-Theologin. Sie schreibt auf Instagram unt