„Zeitwert

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Lifestyle

ist weit mehr als das überstrapazierte Modewort Achtsamkeit“

Nicht die Menge der Zeit, die man miteinander verbringt, ist entscheidend, sondern wie wertvoll man sie gestaltet: Was wir von Autor, Unternehmer und Teamchef eines Biketeams für Young Professionals, Bernd Reutemann, lernen können und warum der Zeitwert für alle Menschen gesund und wichtig ist

FOTOS: BERND REUTEMANN/TREK FUTURE RACING, SALOME ROESSLER/LENSANDLIGHT

Sie prägen den Begriff Zeitwert.Was bedeutet das – für Sie und für uns alle?

Für mich bedeutet Zeitwert, für mich selbst das Wertvollste aus meiner Zeit herauszuholen und allen Menschen, die mir begegnen, etwas Positives mitzugeben – sodass die Zeit, die sie mir geben, für sie einen Wert erhält. Darum geht es.

Widerspricht sich das nicht oft?

Nicht im Geringsten. Ich kann jedem nur raten, es zu versuchen. Jeder kennt das Gefühl, wenn er Positives ausstrahlt und dies gespiegelt wird. Das macht etwas mit Körper, Kopf und Seele. Verbunden mit dem Erlebnis, seine Zeit für sich wertvoll einzusetzen, ist Zeitwert keine Form des Egoismus, sondern der Konzentration auf Relevanz. Es gilt, Antworten auf wichtige Fragen zu geben, denn Zeit ist bekanntlich ein begrenztes Gut: Wofür nutzt man seine Zeit? Ist das, was ich umsetze, wirklich relevant, spürbar für mich und meine Umgebung, hat es eine Auswirkung? Zeitwert ist weit mehr als das überstrapazierte Modewort Achtsamkeit.

Klingt ein wenig nach dem Eisenhower-Prinzip.

Der Zeitwert ist nicht ganz so kategorisch, aber zielt auf Ähnliches ab. Aussortieren, was für einen selbst und die Menschen, mit denen man in verschiedenen Situationen lebt, nicht wichtig ist.

Das ist jetzt nicht etwa eine Erkenntnis aus Ihrer Tätigkeit als Unternehmensberater oder aus einer Fernbeziehung?

Nein, nein, ehrlich gesagt, habe ich schon als Kind begriffen, dass nicht die Menge der Zeit, die man miteinander verbringt, entscheidend ist, sondern wie wertvoll man sie gestaltet.

Sie arbeiten als Teamchef eines Rad-Teams mit jungen Menschen zusammen. Wie kommt die Botschaf t an?

Es ist ziemlich egal, ob es beim Zeitwert um Beratungen oder meinen Job als Teamchef eines globalen Nachwuchsteams in Mountainbike geht: Ich arbeite stets sehr werteorientiert.

Wie wirkt sich das denn im Biketeam Trek Future Racing aus und was können wir alle daraus lernen?

Mein Team und ich begleiten mehr als 250 junge Athletinnen und Athleten aus 21 Ländern auf ihrem Weg zum Spitzensportler. Da ist bei unseren Meetings auch Wertschätzung das Thema. Und so hatte ich unlängst gefragt, wie die jungen Sportler den Streckenposten ihre Dankbarkeit dafür zeigen, dass sie in ihrer Freizeit mit Getränken und Essen Sorge tragen, dass das Rennen stattfinden kann. Es herrschte dann erst einmal Ruhe und kurze Zeit später habe ich Bilder bekommen, wie die jungen Mens

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