Make Amt Great Again!

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Conny from the block: Da bin ick nicht zuständig, Mausi

Conny, Beamtin im öffentlichen Dienst, macht den Job seit Jahrzehnten. Mit ihren Kolleginnen – Tief-einatmen-Petra, Gegen-alles-Gisela, Kussi-Doris, Küken-Dilara und Du-bistder-Change-Ronja – trotzt sie Aktenbergen, Management-Geschwätz, Digitalisierung und viel zu selbstbewussten Bürgern. Und wenn gar nichts mehr geht: „Da bin ick nicht zuständig, Mausi.“

Connys Kolleginnen sind ihr wohl oder übel zur Familie geworden. Der alltägliche Behördenwahnsinn schweißt sie zusammen. Zwischen Kaffee- und Raucherpausen wird diskutiert, gelästert und gestritten – und mit Neugierde über das Liebesleben der Belegschaft gewacht. Aber keine Sorge, Conny bleibt Herrin der Lage und ihrem Mantra treu: „Nix muss sich ändern, damit alles so bleibt, wie es ist!“

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Conny from the block: Da bin ick nicht zuständig, Mausi dtv, Taschenbuch, 288 Seiten, € 13,00, ISBN: 978-3-423-21878-8

Da bin ick nicht zuständig, Mausi

»Mein Name ist Conny, und ich bin Beamtin.« Seit fünfundzwanzig Jahren stell ich mich jetzt schon so vor. Kurz und knapp. In all den Jahren ist noch nie jemand auf die Idee gekommen zu fragen, was ich denn eigentlich genau mache. Oder es hat sich einfach niemand getraut, weil »Beamtin« ja irgendwie selbsterklärend ist.

Erst mal vorab: Beamtin ist gar kein Beruf. Es ist ein Status und ja, irgendwie auch ein Lebensgefühl. Auf jeden Fall mein Lebensgefühl! Und anscheinend ein so mächtiges Wort, dass es zur Vorstellung der gesamten Persönlichkeit ausreicht. Dabei gibt es so viele von uns. Es gibt Lehrer, Richter, Polizisten, die Feuerwehr, es gibt Steuerbeamte oder die Sozialarbeiter.

Ja, und dann gibt es halt auch noch die Verwaltungsbeamten. Niemand weiß so richtig, was die tun, aber trotzdem hat jeder irgendeine Vorstellung davon. Zu dieser ganz besonderen Beamten-Spezies gehöre ich. Ich bin Verwaltungsbeamtin im gehobenen Dienst. Oder, für die Amts-Nerds unter euch: Stadtoberinspektorin im nichttechnischen gehobenen Verwaltungsdienst des Landes Berlin. Da kiekste, wa! Müssta euch noch mal auf der Zunge zergehen lassen: Stadt-Ober-Inspektorin. Sexy!

Wenn ich Männer kennenlerne, stelle ich mich immer ganz selbstbewusst mit dieser Berufsbezeichnung vor. Die Gesichter dazu könnta euch nicht ausmalen! »Okay, biste also so was wie ne Detektivin?« Jenau, Süßer, und du bist nur Teil meiner Ermittlungen, ich habe unser gesamtes Gespräch aufgezeichnet, und gleich landen hier zwei Hubschrauber, die dich mitnehmen.

»Stadtoberinspektorin« hört sich aber auch echt krass an. Unterm Strich und übersetzt in die Sprache von Normalsterblichen: Ich bin Sachbearbeiterin. Sachen bearbeiten wir ja irgendwie alle, irgendwo, mit irgendwelchen Zuständigkeiten. Bei mir sin

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