Die bunte Vielfalt der Seychellen

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Reise

Garten Eden im Indischen Ozean

Im Dickicht des Fond Ferdinand Park sind seltene Pflanzen aus der Nähe zu sehen, an seinem Aussichtspunkt aber auch die Weite der Inselwelt
Das Plantagenhaus auf La Digue entstammt noch original der französischen Kolonialzeit, typisch mit Palmdach und Veranda
Zwischen Palmengrün und roter Ingwerblüte fällt auch das dunkle Gefieder des kolibrikleinen Seychellen-Sonnenvogels auf
So vielfältig wie die Kultur der Einwohner sind ihre Tänze. Der Moutia etwa ist afrikanischen, der Contredanse europäischen Ursprungs

Ein großes Stück brach ab vom Urkontinent Gondwana, vor etwa 150 Millionen Jahren, und selbst in mehrere ungleiche Teile. Sie wurden zu einem Grüppchen, das im Laufe der Zeit ein paar Koralleninseln unter sich aufnahm, aber sonst ganz für sich blieb. So entlegen im Pazifik, dass sich erst Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten Siedler ihrer urwüchsigen Natur gegenüber sahen.

Umgeben vom glasklaren Ozean, Hunderte Kilometer westlich von Afrika, verwahren die Seychellen eine mannigfaltige Flora und Fauna, die zu großen Teilen nur hier zu Hause ist. Deren Schutz steht heute sogar in der Verfassung. Im Naturschutzreservat Fond Ferdinand auf der zweitgrößten Insel Praslin sind zum Beispiel Exemplare der Coco de Mer anzutreffen. Die bis zu 20 Kilo schweren Früchte dieser einzigartigen Kokosnusspalme erinnern an einen prallen Damenpopo.

Süße Aromen und graue Giganten

Eigenwillig wirkt auch die Stelzenpalme mit ihrem extrem schlanken Stamm und den großfächrigen Blättern oder die „Wilde Vanille“, bei der es sich eigentlich um eine lachsfarbene Orchidee handelt.

Lange wurde auch die Gewürzvanille auf einigen Inseln angebaut, trotz großen Aufwands für die händische Bestäubung. Auf der ehemaligen Kokosnuss- und Vanilleplantage L’Union Estate auf La Digue wabert ihre blumig-schwere Würze noch immer durch die Luft – auch weil neben Kleinanbau viele Pflanzen wild weiter wachsen. Auch mit Chilis oder Passionsfrüchten verdienen die Farmer hier noch Geld, obwohl ein Großteil der weitläufigen Anlage vor allem als parkartiges Museum der Kolonialzeit dient. Per Pedes oder Fahrrad geht es über Palmenalleen etwa zu Plantagenhaus und Kopra-Mühle, meist nicht ohne unterwegs auch auf eine Aldabra-Riesenschildkröte zu treffen. Mit eingezogenem Kopf und Beinen herrscht beinahe Verwechslungsgefahr mit den Granitblöcken, die am Rande der Plantage aus dem Waldboden ragen. Im Gegensatz zu ihr aber teils mehr als mannshoch

Fotos: imago images, Michel Denousse/Tourism Seychelles, stock.adobe.com (2); Karte: planstelle-karten.com
Da geht’s lang! Ob Seychello oder Urlauberin – auf La Digue fährt jeder Fahrrad. Autove