WAL DER &

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HÖHENMETER, NATUR, RUHE UND RAD-HISTORIE: DIE HUNSRÜCK-NAHE-REGION IM WESTEN DEUTSCHLANDS BIETET RENNRADFAHRERN EXTREM VIEL . TIPPS & TRAUM-TOUREN.

HUNSRÜCK NAHE REGION

Ich fahre aus dem Dunkel ins Licht, aus der Gräue in die Helligkeit: Ich durchbreche eine Wand aus dichtem Nebel. Und sehe vor mir: Grün und Grau. Eine schmale Straße, die bergauf führt. Der dunkle Asphalt ist jetzt am Morgen noch feucht vom starken Regen der vergangenen Nacht. Ich bin umgeben von Wald.

Rechts von mir verläuft ein Zaun – dahinter ist ein Militärgebiet. Ich fahre immer weiter bergan. Der Wald wird lichter. Vor mir liegt ein kleines Plateau. Das Sträßchen endet an einem Parkplatz. Ich bin oben. Am höchsten Punkt des Hunsrück – und am höchsten Punkt von Rheinland-Pfalz und aller linksrheinischen Gebiete. Bis zum Meer – weder in Deutschland noch in den Niederlanden oder Belgien kommt man höher hinaus als hier. Am Erbeskopf, 817 Meter über dem Meer. Absteigen. Fotos machen. Energieriegel essen. Weiterfahren. Meine Reise durch den Hunsrück und die

DIE DATEN DER AUFFAHRT ZUM ERBESKOPF, ZUM HÖCHSTEN PUNKT DES HUNSRÜCK: 11,6 KILOMETER UND 563 HÖHENMETER.

Region Nahe hat gerade erst begonnen. Ich bin für ein langes Wochenende hier, einen Kurz-Rad-Urlaub, eine Art nahes Trainingslager. Von meiner Heimatstadt Köln war ich etwas über zwei Stunden lang unterwegs. Von Frankfurt, Mainz, Koblenz oder Trier dauert die Reise noch deutlich kürzer. Die Region bietet Rennradfahrern viel: Höhenmeter, Ruhe, Natur, oft wenig befahrene Straßen. Schon am ersten Tag fahre ich so gut wie nie „flach“ dahin – es geht fast immer auf und ab. Im Wald oder in einem der vielen Weinbergen. Die Bilder gleichen sich an beiden Tagen meines spontanen „Kurz-Trainingslagers“ – und sind doch vielfältig. Ich fahre durch Wälder bergan und bergab, auf den Plateaus erstrecken sich weite Felder. In den Tälern geht es immer wieder durch Kleinstädte und Dörfer. Vorbei an alten Fachwerkhäusern und teils auch über Kopfsteinpflaster-Wege.

Natur & Höhenmeter

Mein erster Tag beginnt früh – und mit einem der längsten und anspruchsvollsten Anstiege der Region. Der höchste Punkt des Erbeskopf ist von meinem Startort, einem Hotel in Morbach, keine 20 Kilometer entfernt. Doch ich „spare“ ihn mir auf, für das Finale meiner Tour. Erst geht es gen Osten, dann nach Süden. Schon bald geht es bergauf, bis auf ein Hochplateau. Oben sehe ich einen anderen Teil des Hunsrücks. Konkret: sein südliches Ende. Die Hügel laufen sanft aus und ich sehe bis in Richtung Pfalz. Ich fahre vorbei an der berühmten Felsenkirche, dem Wahrzeichen der Edelsteinstadt Idar-Oberstein und rolle dann entlang der Nahe – der Name des Gewässers stammt aus dem Keltischen für „wilder Fluss“. Meine nächsten Wegpunkte: Birkenfeld, Ellweiler, Abentheuer. Danach beginnt die Straße anzusteigen. Der Ans

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