Reader's Digest
26 June 2017

Liebe Leserin, lieber Leser, dem US-Wahlkampf haben wir den Siegeszug zweier Begriffe zu verdanken, bei denen ich als Journalist nicht weiß, ob ich mich über sie ärgern oder über sie lachen soll. Zum einen bezeichnete Donald Trumps Beraterin offensichtlich falsche Angaben zur Zahl der Besucher bei Trumps Amtseinführung als alternative facts (alternative Fakten), zum anderen sprach Trump selbst oft von fake news, also von den Medien bewusst lancierte Falschmeldungen. Dafür bin ich ihm dankbar. Die Diskussion um Wahrheit und Lüge in der Berichterstattung hat dazu geführt, dass viele Medien Quellen und Inhalte ihrer Nachrichten strenger überprüfen. Die ARD hat eine eigene Abteilung eingerichtet, die Falschmeldungen identifizieren soll, und im Internet haben sich Anbieter wie Google, dpa oder Twitter in einer „First Draft Coalition“ ver­einigt, die dasselbe Ziel verfolgt. Und Reader’s Digest? Wir überprüfen seit fast 70 Jahren die Angaben in den Bei­trägen unserer Autoren aufwendig auf sachliche Richtigkeit. Fake news und alternative Fakten finden bei uns seit jeher keinen Raum – gut so! Zuverlässig grüßt Sie Ihr Michael Kallinger, Chefredakteur

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