Vielseitiger Trailflitzer

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Ausprobiert

Specialized Stumpjumper EVO Expert

Specialized bietet mit dem Stumpjumper EVO eine Variante des Klassikers Stumpjumper mit mehr Federweg an. Aktuell gibt es viele Modelle zum Sonderpreis – ein Grund mehr, das vielseitige Mountainbike genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ein wahrlich legendärer Name: bereits Anfang der 1980er Jahre kam das erste Specialized Stumpjumper auf den Markt. Im Laufe der Zeit hat es sich vom Hardtail zum Trailfully gewandelt. Außerdem haben die Kalifornier ihm mit dem Stumpjumper EVO eine Ausführung mit noch mehr Federweg zur Seite gestellt. 150 mm bietet sein Hinterbau, 160 mm die Gabel. Beim vor uns stehenden Stumpjumper Evo Expert mit attraktivem Carbonrahmen fällt sofort der nur einseitig vom Rahmen „umflossene“ Dämpfer auf. Die hintere Bremsleitung und der Zug der Variostütze sind klapperfrei im Inneren des Rahmens verlegt, das Sram GX-Eagle-AXS-Transmission-Schaltwerk wird ohne Bowdenzug per Funkbefehl vom Lenker aus angesteuert.

Variable Geometrie

Das „S-Sizing“ genannte hauseigene Größensystem erlaubt es bei gleicher Körpergröße zwischen einem kürzeren und längeren Rahmen zu wählen. Erstgenannter ist die richtige Wahl, wenn man ein agileres Bike wünscht, der längere die laufruhigere Variante. Außerdem kann per Flipchip an den Ausfallenden die Tretlagerhöhe um einen Zentimeter verändert werden, und auch der Lenkwinkel ist variabel. Zu diesem Zweck liegt dem Rad eine alternative Steuersatzschale bei, durch deren Einbau der Winkel um ein Grad erhöht oder gemindert werden kann. Das Vorderrad ist 29 Zoll groß, 27,5 Zoll beträgt der Durchmesser des Hinterrads. Diese Kombination soll Agilität und Laufruhe unter einen Hut bringen.

Gute balancierte Sitzposition

Typisch Specialized hat man das Gefühl, förmlich „im“ Bike zu sitzen. Dank des steilen Sitzwinkels von 77,2° kurbelt man sehr angenehm und vor allem effektiv, das zeigt sich beim kraftvollen Antritt und auch, wenn es steil bergauf geht. Hier punktet auch der prima funktionierende Hinterbau, der kaum Wipptendenzen zeigt und für gute Traktion sorgt.

Das Testrad in Größe S3 ist die kurze der beiden Varianten – die Sitzposition sportlich, aber dennoch mit spürbarem Komfort. S3 bedeutet größere Agilität und mit der besticht das Bike im verwinkelten Trail. Etwas Aufmerksamkeit ist lediglich gefordert, wenn es sehr eng zur Sache geht, weil der 80-cm-Lenker entsprechend Raum braucht. Andererseits sorgt er für sicherheitsspendende Kontrolle. Enge Kehren durchmisst man, dank des kurzen Hinterbaus, souverän. Ruppige Strecken und harte Landungen meistert das Bike mit seinem harmonischem Fahrwerk und dem 64,5° messenden Lenkwinkel bravourös. Wer viel Zeit in Downhills verbringen wird, sollte aber eher den längeren Rahmen wählen, um das Bike noch mehr in Richtung Laufruhe zu trimmen.

Durchdachte Aus

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