PRIME Skiing Magazine
21. Dezember 2025

NImm dir die Zeit! Wir leben in einer Welt, in der sich alles immer schneller dreht. Wir scrollen, wischen, liken, speichern, vergessen – oft innerhalb weniger Sekunden. Die durchschnitt­li­che Bildschirmzeit am Smartphone liegt inzwischen bei über zwei Stunden. Täglich. Zwei Stunden bewusst unbewusster Blick aufs Display, nach denen wir dennoch kaum sa­gen können, was wir eigentlich gelesen haben. Inhalte flackern auf und verschwinden wieder. Der Al­go­rithmus entscheidet, was wir sehen, wie lange wir es sehen und ob wir es überhaupt bemerken. Tiefe? Nur selten. Zeit? Kaum vorhanden. Genau hier setzt unser Gegenentwurf an. Oder besser: Wir drehen das Ruder bewusst um 180 Grad. Print ist das Gegenteil von Wegwischen. Print zwingt uns nicht, aber es lädt uns ein. Stehen zu bleiben. Innezuhalten. Vor- und zurückzublättern. Eine feine PRIME-Skiing-Issue hat Gewicht, Haptik, Geruch. Eine physische Präsenz, die nicht verschwindet, wenn der Daumen zuckt oder das WLAN zickt. Etwas, das man aufschlagen, schließen, weitergeben, liegen lassen und wiederentdecken kann. Ein Printmagazin existiert, selbst wenn es niemand gerade anschaut. Es lebt jenseits des großen Stroms – autark, ohne Bits und Bytes. Diese Ausgabe nutzt genau diesen Raum. Die Story über einen Freeride-Trip durch die Weiten der Mongolei mit ihrer unendlichen Stille entfaltet ihren Zauber erst, wenn man bereit ist, sie auf sich wirken zu lassen – fernab jeder digitalen Hektik. Eine andere Crew ist mit dem Van in den Alpen unterwegs. Was als spontaner, freier Roadtrip gedacht war, wird schnell zur Erkenntnis: Befreiend ist nicht die Jagd nach dem perfekten Spot, sondern der Moment selbst – offline, mitsamt allen Umwegen, Wetterschwankungen und kleinen Katastrophen, die ihn erst besonders machen. Craig „Weazy“ Murrays Kindheit in einem kleinen Skiclub erinnert daran, wie aus Freiheit, Einfachheit und Gemeinschaft eine Haltung wächst, die sein Skifahren bis heute trägt. Chris Benchetlers „Mountains of the Moon“ beweist, dass ein Film nicht durch Schnellig- und Helligkeit, sondern durch Atmosphäre, Mut und künstlerische Tiefe wirkt. Tony McWilliams Weg – vom Faction-Gründer zum Ausgestoßenen seiner eigenen Chefetage – entfaltet sich nicht als Schlagzeile, sondern als vielschichtige Geschichte voller Brüche und Aufbrüche. Und Bryan Ralph zeigt uns, dass große Bilder nicht aus Hast entstehen, sondern aus Geduld, Beobachtung und Respekt vor dem Licht. Ein besonderes Kapitel dieser Ausgabe bildet unser Brand Guide: 44 Seiten, die sich jeder Schnelllebigkeit entziehen. Statt digitaler Claims und oberflächlicher Slogans ermöglichen sie ein tiefes Eintauchen in Ideen, Ma­te­ri­a­lien, Entscheidungen und Menschen. Es ist die Art von Tiefe, die Zeit voraussetzt – und die nur ein Print­ma­ga­zin wirklich tragen kann. All diese Inhalte teilen eine Haltung: Sie verlangen Aufmerksamkeit – nicht als Pflicht, sondern als Genuss. Sie wollen gelesen werden, nicht konsumiert. Sie bleiben – weil sie Raum bekommen. Euer PRIME-Kapitän-gegen-den-Wind Roman

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