
PRIME Skiing Magazine
24 February 2025
PRIME Skiing ist wie immer am Puls der Zeit – so, wie ihr uns kennt. Und den Trends zu folgen bedeutet heute vor allem eins: ins Extreme abzuschmieren. Der BlackRocker mit dem Wackelding auf der Rübe macht’s vor und kuschelt nun doch mit den blau-braunen Schmuddelkindern. Von Raketen-Elon und seinem neuen Faible für Radikales wollen wir gar nicht erst anfangen. Das Abdriften ins Extreme ist natürlich auch bei PRIME Skiing eine Leidenschaft, aber wir leben sie lieber auf unsere Art: mit butterweichen Turns auf weichem Untergrund oder, noch dekadenter, beim genüsslichen Schlürfen von eiskaltem Champagne Powder direkt von unverspurten Hängen. Wie auch immer, Extreme sind unser Ding – nur eben solche, die niemandem wehtun. Außer den Protagonisten selbst vielleicht. Anders lässt sich der masochistische Trip in Island nicht erklären, den Cody Cirillo und Matt Tufts auf sich genommen haben. Einmal rund um Island. Im Winter. Auf Fahrrädern. Mit Skiern. Weil man das Land ja so „rein“ wie möglich erleben will. Props gehen raus. In der Antarktis wäre man mit einem Fahrrad wohl eher auf verlorenem Posten – ein sinnloses Unterfangen. Doch auch ohne Drahtesel erlebt man diese einsame, fast unwirkliche Landschaft auf eine ganz eigene Weise. Stein Retzlaff hatte bereits dutzendfach das Privileg, diesen entlegenen Flecken Erde zu bestaunen und hat als Guide Hunderte von Abenteurern ans Ende der Welt begleitet. Vielleicht sind es genau diese extremen Eindrücke, die einen am Ende wieder zurück in die Normalität führen. Und dann haben wir noch Richard Permin. Als Freeski-Pro blickt der Franzose auf eine fast 25-jährige Karriere voller Höhen und Tiefen zurück. Mit dem Alter betrachtet er sein einst radikales Riding heute kritischer – auch wenn er immer noch hart am Gashahn dreht. Die Ästhetik des Sports aber gewinnt für ihn zunehmend an Bedeutung. Und wenn wir schon bei den absoluten Ausnahmeathleten unseres Sports sind: Was hat Freeskiing eigentlich zu dem gemacht, was es heute ist? Waren es die Idole wie Seth Morrison und Shane McConkey, die den Weg geebnet haben? Oder waren es im Hintergrund – fast unbemerkt – die Ingenieure, die mit ihren Innovationen den Sport nicht nur revolutioniert, sondern ihn für uns alle zugänglich gemacht haben? Es gibt – zum Glück!!! – viele Arten von Extremen und Radikalen. Grenzgänger, die inspirieren, die verändern oder einen neuen Weg beschreiten. Und wir haben die Möglichkeit, mit den richtigen abzuhängen, die uns persönlich weiterbringen, ohne dem nachzueifern, was uns der scheinbare Mainstream vorgibt. Also Augen auf, welchen Spuren ihr folgt. Euer Leithammel Roman
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