PRIME Skiing Magazine
20 February 2024

Im Januar und Februar 2024 ging gefühlt die halbe Bundesrepublik auf die Straße, um gegen den immer bedrohlicheren Rechtsruck in Teilen der Bevölkerung und gegen die unsägli­che braune AfD als Brandbeschleuniger Stellung zu beziehen. Das Bekanntwerden ihrer kru­des­ten Menschenfeindlichkeiten trieb Hun­derttausende Demokraten über Wochen bei übelstem Winterwetter in allen deut­schen Städten auf die Straße, um den lebensverneinenden Volksverrätern und ihrem braunen Stumpfsinn – endlich – Paroli zu bieten. Teil des von ­Putins Facebook-Trolls angefeuerten Erfolgs der widerlichen AfD ist es, einfach mal so den Klimawandel zu leugnen. Am liebsten würden Nazi-Höcke, Messermädchen Alice, Gauleiter Gauland & Co. den europäischen Klimaschutz komplett abschaffen, schließlich sei dieser nur eine „CO2-Hysterie“ und habe mit Realismus nichts zu tun. Hitzerekorde? Schwachsinn! Dürre- und Flutkatastrophen? Iwo! Schneearme Winter? Lächerlich! Mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,2 Promille haben sie ja ganz vielleicht sogar recht, aber sollten wir unsere Zukunft, schlimmer noch, die unserer Kinder darauf verwetten? Ein Planet B existiert nicht. Wie eine alpine Zukunft aussehen könnte, falls wir die Klimaerwärmung nicht stoppen, hat die Latschenkillercrew in ihrem visuell eindringlichen und nachdenklich stimmenden Ski-Movie „Projection“ (ab Seite 42) abge­bildet. Die Jungs haben die letzte Saison damit verbracht, verlassene Skigebiete in der Schweiz und Österreich zu besuchen, um mit ihrem Film nicht nur ein eindrucksvolles Bild dieser verlassenen Orte zu zeichnen, sondern auch einen be­ängs­tigenden Blick in die Zukunft zu ­projizieren. Man könnte uns Skifahrer natürlich einer Art Scheinheiligkeit bezichtigen, denn mit unserem Sport tragen wir sicherlich nicht zu einer Verbesserung des Klimas bei. Wir können aber tatsächlich an zahlreichen Stellschrauben drehen, um unseren Fuß­abdruck zu minimieren, den wir hin­ter­lassen. Fahrgemeinschaften bilden, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, nachhaltige und langlebige Produkte kaufen, in nachhaltigere Skigebiete reisen – das wären nur einige probate Mittel zur Einsparung von Ressourcen. In der Ski-Industrie ist ein Anfang zu einer nachhaltigen Produktion jedenfalls gemacht, immer mehr Freerider verzichten auch mal bewusst auf Liftunterstützung, gehen eine Skidurchquerung (zum Beispiel durch Georgien, ab Seite 92) oder setzen auf das Bike. Und viele Skifahrer engagieren sich bei Protect Our Winters, um das Thema Klimaschutz stärker in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. Exemplarisch stellen wir euch Contest-Riderin Claudia Theresia Rohrer vor, die ihren Einfluss für die gute Sache geltend macht (ab Seite 86). Ihrem Beispiel zu folgen ist gar nicht so kompliziert. Wir haben es in der Hand, unseren Beitrag zu leisten. Ride on! Euer Powder-Rabbi Roman

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