PRIME Skiing Magazine
7. November 2025
Kann Wandel funktionieren, wenn man seine Herkunft vergisst? Im Skisport wie im Leben liegt Fortschritt selten in radikaler Neuerfindung – sondern im bewussten Weiterdenken dessen, was war. Unsere Szene lebt vom Wandel, aber sie speist sich aus Erinnerungen: an erste Turns, alte Lines, vergangene Winter – aber auch an schneereiche Saisons, die seltener werden. Alles ist im Fluss, Veränderung überall. Vielleicht kommt genau deshalb der Turn zurück ins Rampenlicht. Nicht aus Nostalgie, sondern als Antwort. Und plötzlich ist Style auf der Piste wieder ein Statement. In „Return of the Turn“ zelebriert Marcus Caston seine Liebe zum Schwung. Im Interview spricht er über den perfekten Turn als Stromschlag – und übers Loslassen im Flow. Apropos Strom: In Davos wird der Winter wortwörtlich elektrisierend. Dort gewinnt man Energie aus der bestehenden Beschneiungsinfrastruktur – ein kleines Kraftwerk mit großer Signalwirkung: gebaut aus Verantwortung, nicht für PR. 30 Jahre Freeski-Wandel haben Teton Gravity Research mit Passion begleitet – und durch ihre Bilder, Soundtracks und ihren Style ganze Generationen geprägt. Und auch wenn heute vieles schneller, digitaler, lauter geworden ist, zeigt TGR: Wirkung entsteht nicht aus Reichweite, sondern aus Haltung. Haltung beweisen übrigens die Akteure aller Features in dieser Ausgabe: Simon Hillis spricht über seinen Weg vom Contest-Talent zum Storyteller. Stefan Häusl hinterfragt, ob Freeride olympisch werden kann, ohne seine Seele zu verlieren. Armada bringt mit „Ornada“ einen Film, der mehr ist als ein Edit: ein Kunstwerk über Gemeinschaft, Vision und Ausdruck. Und dann ist da noch Anne Hjorleifson – neuer Name, neuer Van, Ring am Finger und den Kompass Richtung Norden gedreht. Ihre Norwegen-Geschichte zeigt: Manchmal ist der persönliche Wandel der größte Gewinn. Und manchmal beginnt er einfach mit dem Entschluss loszufahren – ohne Plan, aber mit offenem Herzen. Was all diese Geschichten verbindet? Veränderung – mit Haltung. Weitergehen – mit Bewusstsein. Und immer wieder zurückblicken, um nach vorn zu kommen. Euer PRIME-Fähnchen-im-Wind Roman
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