„Ich glaube, mein Mann hat schwere Depressionen“

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Meine eigene Geschichte Margitta S. (50)

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Hat der Partner eine Depression, trübt es auch die eigene Stimmung
Fotos: Shutterstock

Als ich ihn kennengelernt habe, war mein Mann Christian (54) ein sehr lebenslustiger und fröhlicher Mensch. An seiner Seite hatte ich immer viel zu lachen. Doch in den letzten Jahren stellte ihn das Leben oftmals auf eine harte Probe. Er war lange selbstständig, doch leider überlebte seine Druckerei die Corona-Krise nicht. Weil er keinen Ausweg aus der Schuldenspirale fand, musste Christian Insolvenz anmelden und den Betrieb schließen. Es dauerte über ein Jahr, bis er eine neue Arbeit finden konnte. Obwohl mein Mann dankbar für die Chance ist, fühlt er sich als Angestellter gar nicht wohl und eckt oft mit seinen jüngeren Kollegen an. Zu Hause wirkt er schwunglos, träge und hat gar keinen Antrieb. Christian zieht sich immer mehr von unseren Freunden und Bekannten zurück. Und immer mehr auch von mir. Ich glaube mittlerweile, dass mein Mann schwere Depressionen hat. In unseren seltenen Gesprächen merke ich, dass er von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen zerfressen ist. Es hat sich bei ihm eine innere Leere und Hoffnungslosigkeit ausgebreitet, die gar nicht zu ihm passen. Nicht einmal unsere Töchter schaffen es, ihn aufzumuntern und die dunkle Wolke über seinem Kopf zu vertreiben. Natürlich frage ich mich, was ich tun kann, damit es ihm besser geht und er wieder ganz der Alte ist. Doch ich habe das Gefühl, dass Christian mich nicht an sich heranlässt.

FRAU VOSS: Holen Sie sich unbedingt ärztlichen Rat

Da zu sein für einen depressiven Partner, ist kein leichtes Vorhaben. Denn Betroffene senden oft ein eher verwirrendes „Hilf mir und lass mich in Ruhe!“-Signal, das für Außenstehende nur schwe

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