Medizin-Mythen unter der Lupe

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Nicht jedem guten Ratschlag sollte man folgen

Viele Mythen um unsere Gesundheit halten sich hartnäckig. Manches ist längst widerlegt, an anderen ist tatsächlich etwas dran. Was stimmt, was nicht? Der große Überblick

Eine Wunde juckt, wenn sie heilt

Ja, denn damit eine Verletzung heilen kann, muss der Körper ganze Arbeit leisten. Zahlreiche Zellen sind im Einsatz, um die Wunde zu versorgen und Bakterien zu bekämpfen. Dabei herrscht ein reger Austausch zwischen den einzelnen Zellen. Für ihre Kommunikation benutzen sie chemische Botenstoffe, unter anderem Histamin. Dieses Molekül reizt die Nervenzellen. Und diese Reizung interpretiert das Gehirn als etwas, was wir als „Jucken“ empfinden.

Lerche oder Eule: Man bleibt’s ein Leben lang

Nein, Menschen können im Lauf des Lebens mal Lerche, mal Eule sein. Kinder z. B. stehen oft mit dem ersten Hahnenschrei auf, bis sich ihr Schlafrhythmus in der Pubertät verschiebt. Mit 20 machen wir gern die Nacht zum Tage, wie auch eine internationale Studie mit dem Titel „A marker for the end of adolescence“ bestätigt. Doch später kommt es erneut zu einer Veränderung: Alte Menschen erwachen oft frühmorgens und gehen daher abends zeitig zu Bett.

Nach dem Essen die Zähne putzen

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Ja, aber bitte erst nach einer Wartezeit von gut einer halben Stunde. Denn zu frühes Schrubben nach einer Mahlzeit kann den Zahnschmelz abtragen, der durch säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke angeweicht ist. Wer es morgens eilig hat, sollte sogar besser vor dem Frühstück Zähne putzen, mit einer fluoridhaltigen Paste. Sie schützt vor Säureattacken und schmerzempfindlichen Zähnen.

Grüner Tee ist gesund und schützt vor Krebs

Ja und jein. Es gibt viele Studien, die grünem Tee eine gesundheitsfördernde Wirkung zuschreiben. Dass er auch vor Krebs schützt, ist „nicht ausgeschlossen, aber auch nicht erwiesen.“ So fasst die Cochrane Collaboration, ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die Ergebnisse verschiedener Studien zu diesem Thema zusammen. Die gesundheitsfördernde Wirkung hat vor allem der Stoff Epigallocatechingallat (EGCG) mit antioxidaiven und entzündungshemmenden Eigenschaften. Grüner Tee kann die durch freie Radikale ausgelöste Zellschädigung reduzieren und so Wachstum und Ausbreitung von Krebszellen hemmen.

Im Dunkeln lesen schadet den Augen

Nein. Eine schummrige Beleuchtung strengt die Augen zwar an und kann Kopfweh verursachen, Einfluss auf d