mindestens haltbar bis ...

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Darf’s ein bisschen mehr sein? Besonders große Menschen, Tourenbiker mit sehr viel Gepäck oder kräftig Gebaute stoßen unerwartet schnell an die Maximallasten, die ein Fahrrad so tragen darf. Wir haben nach einiger Suche sechs Modelle gefunden, die überdurchschnittlich viel tragen dürfen und können. Im Test mussten sie zeigen, wie viel und wie gut!

Große und Kräftige kommen allein durchs Körpergewicht oft an die Limits ihres Bikes, mehr Zuladung ist ausgeschlossen.
Fotos: Helge Tscharn

Es war tatsächlich nicht leicht, ein Testfeld für diese Klasse zusammenzustellen. Ein Systemgewicht von 140 Kilo und mehr sollten die Räder haben, keinen Motor und Tourencharakter. System bedeutet übrigens die Addition von Fahrergewicht, der Zuladung und dem Eigengewicht des Rades. Die allermeisten Fahrräder sind hier vom Hersteller bis 110 oder 120 Kilo freigegeben. Nun sind aber Radfahrer von zwei Zentnern und mehr keine totale Seltenheit, die hätten offiziell damit keinen Segen des Herstellers, auch nur noch Tagesgepäck mitzunehmen. Echte Tourenbiker laden aber gut und gerne 30 Kilo auf, für solche Fälle schrumpft dann die Auswahl an Modellen rapide, selbst ohne fixes Preislimit wie in unserem Test.

Etwas für Spezialisten

Großes Potenzial, wenig Angebot: Da stellt sich die Frage, warum viele Marken auf solche Boliden verzichten. Das hat zwei Hauptgründe. Der eine liegt in der Konstruktion des Rahmensets, der andere im Angebot der Zulieferer. Denn ein Fahrrad ist immer so stark wie sein schwächstes Glied. Wenn als ein Produktmanager Lenker, Laufräder oder Bremsen für ein neues Modell auswählt, entscheidet die Komponente mit der geringsten Belastbarkeit oder Tragkraft, wo das Limit des gesamten Rades liegen wird. Wir hatten erwartet, dass die breiten Lenker hier das limitierende Teil sind, Marc Kessing von Giant berichtet aber, dass es oft die Laufräder und noch häufiger die Bremsanlagen seien, die nicht mehr Masse und damit höhere Kräfte erlauben. Und die Marken hinter den Fahrrädern halten sich natürlich an die Vorgaben der Lieferanten, allein schon der Haftung wegen, wenn etwas wegen Überlastung brechen oder eingeschränkt arbeiten würde.

Mechanische Bremsen wird oder sollte man in dieser Gewichtsklasse genauso wenig finden wie Laufräder mit weniger als 32 Speichen, gerne werden auch 36-Loch-Felgen verbaut. Für mehr Widerstand gegen Rotationskräfte entlang des Steuerrohrs – das ist der Rahmenteil, in dem sich die Gabel dreht – sind für schwer belastete Räder sinnvollerweise oft größere Steuerlager verbaut; einmal, um die Kräfte besser zu verteilen, und zum anderen, weil an dickeren Steuerrohren dickere Ober- und Unterrohre ansetzen können. Was den Rahmen und die Gabel sonst noch dazu befähigen, mehr als die typischen 110 Kilo zu tragen, dazu haben wir einen der erfahrensten Konstrukteure, Andreas Kirs

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