„Jeden Morgen bekomme ich eine LIEBESERKLÄRUNG“

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Die ehemalige Moderatorin Maria von Welser (77) führt eine glückliche Ehe, was ihr auch Kraft gab, ihre schwere Krebs-Krankheit zu überstehen. Und sich sehr gelassen mit dem Thema Tod zu befassen

LEBEN UND SCHREIBEN: Buchautorin Maria von Welser
FAST 30 JAHRE LIEBE verbinden Maria von Welser und ihren Ehemann Klaus Häusler (85)
ENGAGIERTE JOURNALISTIN 1997 bis 2000 präsentierte von Welser die ZDF-Sendung „Mit mir nicht!“
KARRIERE-START Maria von Welser als junge Reporterin im Interview mit Gunter Sachs (gest. 2011)
FOTOS: FRANK ZAURITZ, GETTY IMAGES, IMAGO, PR (2)

Aufgeben ist keine Option“ ist eines der Lebensmottos der erfolgreichen Journalistin, Moderatorin und Buchautorin Maria von Welser. Darum hat sie passend dazu ein neues Buch geschrieben: „Die Unbestechliche“ (siehe Buchtipp). Es geht um Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt, um ein frauenfeindliches Weltbild, um Mobbing. Missstände, deren Bewältigung ihr seit Jahrzehnten am Herzen liegen. Trotz eigener Schicksalsschläge wird sie nicht müde, sich immer wieder neu für die Rechte von Frauen einzusetzen.

MEINS: Was hat Sie dazu bewogen, diesen Roman zu schreiben?

Maria von Welser: Das Buch entstand in der Corona-Zeit. Erst habe ich ein Kinderbuch geschrieben und dann diese Geschichte. Das Manuskript habe ich zu einem Freund geschickt, meinem Agenten, und der sagte, daraus können wir was machen. Die Geschichte spielt in den 1960er- bis 1970er-Jahren. Es geht um Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt, um ein frauenfeindliches Weltbild, um Mobbing. Themen, die auch heute noch aktuell sind.

Was müsste Ihrer Meinung nach passieren, damit sich endlich grundlegend etwas ändert?

Es braucht mehr Frauen in Führungspositionen. Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Welt eine bessere wäre, wenn mehr Länder von Frauen regiert würden. Es sind nur 16 weltweit – und wir haben 193 Länder. Es müssen mehr Frauen das Sagen haben, dann würde sich vieles ändern.

Im Buch beschreibt Ihre Protagonistin ihre Ehe als Falle. Haben Sie Ehe auch so erlebt?

Ich bin zum dritten Mal verheiratet. Immer wenn ich das Gefühl hatte, ich bin in der Falle, bin ich gegangen. Ich bin in meinem Leben immer gegangen. Und nur ein einziges Mal in meinem Leben verlassen worden – das war allerdings dramatisch.

Was ist in der jetzigen Ehe anders?

Wir sind uns sehr spät im Leben begegnet. Ich war 46, mein Mann 54. Es war auf dem Flug nach Sarajevo, und er war der Kommandant der NATO-Einheit, die Sarajevo zu versorgen hatte – und wir haben uns verliebt.

Was macht ihn besonders?

Er ist warmherzig, er ist klug. Er erklärt mir in der Früh, dass er mich lieben würde, und das seit 29 Jahren – es passt einfach. Ich kann gar nicht sagen, was er anders macht.

Von Anton Ts

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