Wir wollen uns in jedem Alter RUNDUM WOHL UND JUNG FÜHLEN! Unsere Verdauung ist dabei unser wichtigster Verbündeter
Wir stärken Körper, Geist und Seele – und BLEIBEN GESUND!
BUCH-TIPP:
Prof. Dr. Michaela A xt-Gadermann:
Gesund mit Darm, Südwest Verlag, 240 S., broschiert, 18 €
Unser Bauch entscheidet nicht nur darüber, wie gut wir Viren abwehren. Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, kann uns sogar vor Krebs oder Depressionen schützen. Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann, Expertin für Darmgesundheit, verrät, wie wir mit dem Mikrobiom gesünder, glücklicher und fitter werden.
Prof. Dr. Axt-Gadermann, was genau ist eigentlich das Mikrobiom?
Viele menschliche Oberflächen – innen wie außen – sind meist dicht mit Mikroorganismen besiedelt. Dazu zählen neben dem Darm auch Mund, Nase, Lunge, Bronchien, auch die Haut und die Geschlechtsorgane. Diese Mikroben machen etwa ein bis drei Prozent unseres Körpergewichts aus und übernehmen wichtige Funktionen im Körper. Sie steuern beispielsweise unseren Alterungsprozess mit oder trainieren die Immunabwehr.
Was bedeutet das konkret?
Eine gesunde Darmflora macht uns körperlich fitter und glücklicher, lässt uns Stress besser ertragen und trägt zu unserer Figur bei. Gerät die Mikrobengemeinschaft allerdings aus dem Gleichgewicht, etwa durch Antibiotika, anhaltenden Stress oder eine Ernährung mit reichlich Konservierungsstoffen, Zucker, raffinierten Kohlenhydraten oder einem hohen Proteinanteil, dann steigt im Gegenzug unser Risiko für Übergewicht, Depressionen, Infekte oder andere Krankheiten.
Somit entscheidet unser Darm darüber, ob wir eine Grippe bekommen oder nicht?
In gewisser Weise schon. Denn 70 Prozent der Immunzellen befinden sich im Darm. Dort werden sie täglich mit Mikroorganismen konfrontiert. Der Darm ist wie ein Trainingslager für die Immunzellen. Je vielfältiger und gesünder die Darmflora, desto stärker die Abwehr. Der Darm entscheidet nicht nur mit, ob wir uns anstecken. Er beeinflusst auch den Infekt-Verlauf.
Welche Rolle spielt der Darm beim Schutz vor Krebs, Diabetes oder Herzinfarkt?
Wenn das Mikrobiom Entzündungen verursacht oder den weiblichen Hormonhaushalt negativ beeinflusst, kann dies unter anderem Brustkrebs fördern. Das Darm-Mikrobiom spielt eine wichtige Rolle im Östrogenstoffwechsel. Normalerweise reguliert unser Organismus den Östrogenspiegel, indem überschüssige Östrogene ausgeschieden werden. Bestimmte Bakterien verhindern aber den natürlichen Östrogenabbau, was zu erhöhten Hormonspiegeln führt. Und
