„Mit 40 dachte ich mir: Will ich so WEITERMACHEN?“

3 min lesen

GENERATION WOW

„Es gabat a Leich …“ Ein Satz, der Marisa Burger (50) zur Kult-Figur machte. Mit Herz und a bisserl Extravaganz spielt sie die aparte Frau Stockl in „Die Rosenheim-Cops“. Im Interview offenbart sie völlig neue Seiten

AM LEBEN GEWACHSEN Gerade 50 geworden, überrascht Marisa Burger mit einer Biografie voll lebenskluger Einblicke
FOTOS: ADRIAN SCHAETZ, INSTAGRAM/BURGER.MARISA, ZDF/LINDA GSCHWENTNER, PR

Im Grunde ihres Herzens sei sie ein Punk, sagt Marisa Burger und genießt die Verwunderung, die sie damit auslöst. Ihre schwierige Kindheit auf dem Land, das turbulente WG-Leben mit Baby in München, ihre Bulimie, die toxische erste Ehe und das Happy End mit ihrem zweiten Mann – all das machte die Bayerin zu der vielschichtigen, lebensklugen Frau, die sie heute ist. Ihr Motto: „Bleibe wild und neugierig“. Wie sie damit lebt, verrät sie im Interview.

MEINS: Warum schrieben Sie ein Buch über Ihr Leben?

Marisa Burger: Eigentlich wollte ich über die Wechseljahre schreiben, aber dann meinte ein Freund: „Schreib doch über dein Leben, du hast doch so viel zu erzählen!“ Stimmt, dachte ich. Doch dann merkte ich: Es gehört a bisserl Mut dazu, sich hinzusetzen und sich mit seinem Leben zu beschäftigen. Nicht immer lustig, aber befreiend.

Wie war Ihre Kindheit in Altötting?

Wenn ein Kind viele Interessen hat und irgendwie den Rahmen sprengt, kann es für die Eltern schwierig sein. Sie wollen vielleicht, dass es in den geordneten Bahnen bleibt, in denen sie selbst leben. Wenn man aber merkt, dass man sich nicht so entfalten kann, wie man möchte, wird man leicht rebellisch.

Sie packten Sie die Koffer und zogen weg …

…nach München. Ich hatte immer feste Vorstellungen, was ich machen wollte. Nämlich Schauspielerin werden! Ich fühlte es und zog es durch. Der Weg war nicht leicht, mit 19 bekam ich meine Tochter Lilly und zog sie alleine auf. Aber alles, was passierte, landete im großen Erfahrungstopf. Heute weiß ich: Es sind nicht immer die geradlinigen Wege, die zum Ziel führen.

Was haben Sie mit Frau Stockl gemeinsam?

Die Frau Stockl ist genauso quirlig wie ich, genauso neugierig und pragmatisch. Dennoch ist sie natürlich eine Kunstfigur, der ich als Schauspielerin Leben einhauchen darf.

Woher kommt eigentlich der legendäre Satz „Es gabat a Leich“?

Der ergab sich gleich am Anfang. Wir probten, und mir rutschten spontan diese Worte heraus. Es war einfach eine Bemerkung, von der ich dachte, dass sie zur Stockl passt. Dass dieser Satz einmal Kult werden sollte, ahnte keiner.

In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie sich in Ihrer ersten Ehe wenig wahrgenommen fühlten und dennoch blieben …

18 Jahre dachte ich immer, das kriege ich hin. Doch dann merkte ich, dass ich mich mehr und mehr selbst verlor. I

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel