„Mit über 50 kann ich endlich TACHELES reden“

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GENERATION WOW

Die Schauspielerin Petra Kleinert (56) spielt meist starke Frauen, etwa bei „Mord mit Aussicht“. Im echten Leben hat sie erst lernen müssen, sich durchzusetzen

KULTSERIE In „Unser Lehrer Doktor Specht“ spielte Petra Kleinert die spätere Ehefrau von Dr. Markus Specht (Robert Atzorn)
SEITE AN SEITE Im Film „Hanne“ stellt Iris Berben (links) ihr Leben auf den Kopf. Mit Petra Kleinert als „Uli“ findet sie eine Verbündete
NICHT WEGZUDENKEN In der Serie „Mord mit Aussicht“ mischte Petra Kleinert schon von Beginn an als neugierige Polizistenfrau Heike Schäffer mit
FOTOS: GEORG WENDT/ACTION PRESS FÜR BAUER STARS&STORIES, IMAGO, NDR/VOLKER ROLOFF, PR (2)

Schon in den allerersten „Mord mit Aussicht“-Folgen war sie zu sehen: Petra Kleinert in der Rolle der Heike Schäffer – damals noch als Ehefrau von Polizist Dietmar Schäffer, gespielt von Bjarne Mädel (55). Nach drei Staffeln und einer langen Pause von 2014 bis 2022 kehrte die erfolgreiche Serie ins TV-Programm zurück, die vierte Staffel ist noch in der ARD-Mediathek zu sehen. Heike Schäffer hat sich verändert, ist ernster geworden – und auch bei Petra Kleinert hat sich einiges getan. Im Interview spricht sie darüber, wie sie sich selbst weiterentwickelt hat, warum es wichtig ist, zu der eigenen Meinung zu stehen, und wieso in der zweiten Lebenshälfte auch ein zweites Leben startet.

Meins: Die meisten Zuschauer kennen Sie als starke Frau aus Ihren TV-Rollen. Wie wichtig ist Ihnen Emanzipation in einer Beziehung? Petra Kleinert: Ich finde es wichtig, dass Männer und Frauen bei aller Emanzipation trotzdem unterschiedlich sind, sonst wäre es ja langweilig und auch nicht lustig. Mein weiser Mann sagt immer - „Ein kluger Mann weiß, wann er am besten schweigt.“ Da hat er völlig recht, aber ich finde, das gilt auch für die Frau.

Können Sie im Leben auch schon mal sagen, wo’s langgeht, wenn nötig?

Wenn’s mir zu bunt wird, sage ich auch schon mal: ,Jetzt reicht’s aber! Geht’s noch?‘ Das ist ja das Schöne am Älterwerden, dass ich einfach mal Tacheles reden kann. Das heißt natürlich nicht, dass ich mich im Ton vergreife. Aber ich habe anschließend kein schlechtes Gewissen mehr so wie früher. Da war das schon ein Problem. Heike hat dieses Problem allerdings definitiv nicht (lacht).

Und wie machen Sie sich das Leben schön, wenn Sie Zeit dazu haben?

Im Moment durch Kleinigkeiten, zum Beispiel dass ich mal rausfahre, Freunde treffe, ein gutes Essen oder ein schönes Glas Wein genieße oder einen schönen Film gucke. Ich finde sowieso, dass es die Kleinigkeiten sind, die das Leben lebenswert machen. Man sollte immer den Moment genießen und nicht immer alles auf später verschieben. Auch Arbeitszeit ist Lebenszeit. Ich kann ja nicht immer erst darauf warten,

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