Gerda Kowalleks Familienleben
Für jede Lebenssituation gibt es superschlaue Ratschläge. Manche Tipps sind sehr willkommen, andere eher nicht
Kennen Sie das auch? Sie sind hundemüde, aber kaum liegen Sie im Bett, kriegen Sie kein Auge zu. Wenn ich das Willi erzähle, kommt er mir mit seinem abendlichen Ritual, einem warmen Fußbad. „Das beruhigt!“, meint er. „Danach schlafe ich wie ein Bär!“ Er schläft auch sonst wie ein Bär. Auch im Urlaub – und das ganz ohne Fußbad.
Aber so ist das mit vielen Ratschlägen. Meistens will man sie nicht hören. Ich hab mir deshalb geschworen, mich diesbezüglich zurückzuhalten, besonders bei meinen Kindern. Mein Gott, dieses Theater jedesmal beim Essen! Die Enkel mögen dies nicht und jenes nicht. Am liebsten essen sie Pommes mit Ketchup oder Nudeln „mit ohne alles“.
Als ich neulich mal eingehütet habe, ist mir der K ragen geplatzt. „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“, habe ich gerufen. Linus und Leni schauten mich verdutzt an, meine Schwieger tochter wurde k reidebleich, und mein Sohn bat mich um ein Gespräch unter vier Augen: „Mama, so geht das nicht!“
Dass die Kinder ihnen auf der Nase rumtanzen, wollte er natürlich nicht hören. Und meine Tipps zum Thema Kindererziehung schon mal gar nicht. Jetzt ist erst mal wieder Funkstille.
„Oh Mann“, seufzte Willi. „Kannst du nicht einfach mal nichts sagen?“
Doch schon, aber…, ich meinte es doch nur gut! Aber gut gemeinte Ratschläge sind gefährlich. Allerdings könnten sich
