M! GAMES
15 March 2024

Wir müssen reden ...und zwar über ein heikles, ernstes Thema: den Preis von Videospielen. Oder etwas präziser: das Verhältnis von Entwicklungskosten eines Games zu dessen Umfang und Verkaufspreis. Bei langjährigen M!-Lesern läuft bestimmt schon das Kopfkino: ”Was habe ich damals für mein erstes Atari-VCS-Spiel gezahlt? Wie viel hat noch mal das ’Conker’s Bad Fur Day’-Modul fürs N64 gekostet? Wie hoch war der UVP für ’Halo’ auf der Xbox?” Gehen wir’s doch mal durch: ”Pac-Man” fürs Atari VCS lag bei 139 DM im Jahr 1982 – inflationsbereinigt wären das heute ca. 170 Euro. ”Conker’s Bad Fur Day” wurde in Deutschland 2001 für 180 DM verkauft, was ebenfalls inflationsbereinigt etwa 140 Euro entspricht. Und 2002 kostete ”Halo: Kampf um die Zukunft” 69 Euro – heute wären das gute 100 Euro. Merkt Ihr was? Spiele sind nicht teurer, sondern effektiv ­günstiger geworden! Und das, obwohl sich die Entwicklungskosten vervielfacht haben. Laut der Webseite Ars Technica kostete die Produktion von ”Pac-Man” für das Atari VCS ca. 100.000 US-Dollar – 2024 wären das inflationsbereinigt gute 300.000 US-Dollar. Zum Vergleich: ”Spider-Man 2” (PS5) von 2023 schlägt mit etwa 315.000.000 US-Dollar zu Buche – bei einem UVP von 80 Euro. Berücksichtigt man schließlich die benötigte Entwicklungs-­Manpower, den Umfang und die Komplexität von Spielen damals und heute, wird das ­Ganze noch verrückter: Ein-Mann-Projekte mit flackernden Sprites in simplen Pixel-Labyrinthen (”Pac-Man”, Atari VCS) treffen auf weltumspannende Großproduktionen mit lebendiger Open World und superrealistischer 3D-Grafik (”Spider-Man 2”, PS5). Wer sich heute entschließt, ein Triple-A-Game zu entwickeln, geht ein enorm hohes finanzielles Risiko ein: Floppt der 300-Millionen-Titel, reißt das mitunter das gesamte Studio in den Abgrund. Man kann künftig die Kosten vielleicht durch den Einsatz von KI-Systemen drücken, aber aufwendige Videospiele werden sicher nicht um den Faktor 10 billiger werden. Ein Baustein, um High-Budget-Produktionen besser finanziert zu bekommen, wäre jedoch die Erhöhung des Verkaufspreises. Statt 80 Euro für ein ”Spider-Man 2” zu bezahlen, lieber 100 Euro für ein künftiges ”Spider-Man 3” löhnen, um diese Art von Edel-Games zu erhalten? Was haltet Ihr von solch einem Modell? Wärt Ihr bereit, mehr für einzelne Spiele zu berappen? Wie steht Ihr zu dem Thema Videospiel-Verkaufspreise generell? Schreibt uns via Social Media oder unter leserpost@maniac.de!

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