M! GAMES

19 January 2024

Als mit PlayStation 3 und Xbox 360 Indie-Spiele ihren Einzug auf Konsole hielten, haben wir die Zeichen der Zeit erkannt und ihnen ein eigenes Ressort im Heft spendiert. Seitdem ist die Indie-Szene explodiert und unsere Download-only-­Abteilung entsprechend mitgewachsen. Es kann sogar mal vorkommen, dass die Indies in einem Monat gut 20 Prozent des Heftumfangs ausmachen. Klar, es gibt immer wieder Ausreißer: Indie-Games, die (später) verpackt erscheinen, und auch Triple-A-Titel, die nur als Download zu haben sind – wie letztens ”Baldur’s Gate 3” und ”Alan Wake 2”. Grundsätzlich ist die Aufteilung im Heft – vorne im Test-Teil Spiele mit größerem, hinten im Download-only-Ressort Games mit kleinerem Budget – aber stringent und ein guter Spiegel des Marktgeschehens. Ein weiterer Punkt, warum wir damals diese neue Heftrubrik eingeführt haben: Wir wollen sicherstellen, dass Indies nicht in der Masse der ”normalen” Spiele untergehen, sondern immer eine Mindestseitenzahl und damit Sichtbarkeit erhalten. Auch wenn wir bei der Schwemme an monatlichen Indie-Games lediglich eine Auswahl berücksichtigen und diese häufig nur etwas kleiner testen können – wer in den Download-only-Teil blättert, hat sofort den Überblick, ohne das gesamte Magazin durchsuchen zu müssen. Warum wir auf diesem Aspekt hier so herumreiten? Nach der Veröffentlichung unserer letzten Ausgabe mit den Spielen des Jahres entbrannte eine Community-Diskussion über den Sinn und Zweck dieser Trennung in ­Retail- und Download-Games. Es kamen Fragen auf, ob sie noch zeitgemäß wäre oder gar eine Art Ghettoisierung der Indies bedeute. Auch wurde kritisiert, dass High-Budget-Projekte wie ”Baldur’s Gate 3” und ”Alan Wake 2” in der Spiele-des-Jahres-Liste im ”Zweite-Klasse-Download-only-Bereich” auftauchten und nicht in der regulären Top 20. Letztlich handele es sich bei allen Titeln doch um Spiele, die gleichwertig berücksichtigt werden sollten. Ja, wir hören die Kritik und stimmen ihr teils auch zu. Redaktionsintern wird immer wieder über eine Aufhebung dieser Trennung diskutiert – es gibt Argumente dafür und Argumente dagegen. Für uns überwiegen aktuell immer noch ­Letztere, eine rundum befriedigende Lösung haben wir schlicht nicht. Und es ist nicht auszuschließen, dass es künftig mehr Grenzgänger wie ”Baldur’s Gate 3” und ”Alan Wake 2” geben wird. Wir beobachten die Entwicklung daher aufmerksam und haben kein Problem damit, die Heftstruktur anzupassen, so es denn notwendig wird. Und auch über die Spiele des Jahres werden wir wieder intensiv diskutieren... Was ist Eure Meinung zu diesem Thema? Sollte die Trennung in Retail- und Download-only-Spiele bestehen bleiben oder sollten wir alle Games in einem Block abhandeln? Schreibt uns unter leserpost@maniac.de oder via Social Media.