M! GAMES
22 September 2023

Was braucht es eigentlich für Spielspaß-Höhenflüge? Nun, die Antwort fällt unterschiedlich aus – je nachdem, in welcher Telespiel-Ära man sich ­befindet. Reisen wir zunächst 40 Jahre in die Vergangenheit, als Ataris VCS 2600 seinen Höhepunkt in Deutschland erlebte. Hardwareseitig steht ein ergonomisch fragwürdiger Controller mit 8-Wege-Joystick und lediglich einer Feuertaste zur Verfügung, grafisch fließt magere Pixel-Kost via Antennenkabel zum Röhrenfernseher. Aber wenn ein Game diese Limitierungen geschickt nutzt, spielen sie keine Rolle. Wie im Falle von Activisions ”Decathlon”, das David ”Pitfall!” Crane vor vier Jahrzehnten programmierte. Um dieses Jubiläum zu feiern, haben wir die Redaktion zusammengetrommelt und bei deutlich über 30 Grad im Büro einen schweißtreibenden Zehnkampf durchgezogen. Wer am Ende die Nase ­vorne hatte und wie sich die beiden ”Decathlon”-Youngster gegen das Veteranen-Duo geschlagen haben, erfahrt Ihr ab Seite 92. Eines können wir aber schon mal vorwegnehmen: Damals wie heute reicht es, den Joystick wild rüttelnd von links nach rechts zu reißen und gut getimt den Feuerknopf zu drücken, um Stimmung, Spielspaß und Bullshit-Talk-Frequenz in die Höhe zu treiben! In diesem Zusammenhang würden wir gerne von Euch wissen, ob Ihr ab und zu noch Spiele-Oldies aus den 1980ern hervorkramt und (vielleicht sogar auf Original-Hardware?) daddelt. Schreibt uns unter leserpost@maniac.de oder via Social Media. Springen wir zurück in die interaktive Gegenwart: Heute reicht ”Links – rechts – Feuer!” nicht mehr aus, um in den Wertungs-Olymp vorzustoßen. Grafisch trennen Atari VCS 2600 und etwa Xbox Series X Welten, und auch die inhaltliche Komplexität hat in 40 Jahren gewaltig zugelegt. Beste Beispiele diesen Monat: die beiden RPG-Giganten ”Starfield” und ”Baldur’s Gate 3”. Was dieses Duo an spielerischen Optionen, Landschaften, Geschichten und schlichtem Erlebniswert liefert, ist beeindruckend – selbst wenn nicht alle Rädchen perfekt ineinandergreifen. Lest dazu unsere XXL-Tests ab Seite 6. Apropos Erlebniswert: Nach dem Ende der Coronapandemie steht die gamescom wieder voll im Saft. Es sind zwar (noch) nicht alle Industriegrößen auf der diesjährigen Messe vertreten gewesen und sensationelle Neuankündigungen blieben ebenfalls aus, aber die Atmosphäre und die Zahl an interessanten Titeln stimmte. Wer sich davon überzeugen möchte, blättert auf Seite 28 – ab da startet unsere große gamescom-Artikelstrecke mit klangvollen Namen wie ”Alan Wake II”, ”Lords of the Fallen”, ”S.T.A.L.K.E.R. 2” und ”Call of Duty: Modern Warfare III”. Fast wie in guten, alten Tagen.

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