M! GAMES
24 April 2020

Wäre die aktuelle Weltlage mit der Corona-Pandemie und ihren unvorhersehbaren Folgen nicht so ernst, könnte man als Videospieler fast in Heiterkeit ausbrechen. Durch die Ausgangsbeschränkungen sind wir gezwungen, die meiste Zeit zu Hause zu verbringen: keine Konzerte, Feste oder Partys, kein Abhängen in der Lieblings-Pizzeria oder im Café um die Ecke, kein ­Vereinsleben und kein Schwitzen in der Muckibude, kein Shopping im Games- oder Klamottenladen, keine Familien- und Krankenbesuche – die Verbotsliste ist so lang wie mittlerweile manches wuchernde Haupthaar, vorsichtige Lockerungen wird es in Deutschland erst ab Mai geben. Also endlich Zeit, um den Spielestapel der ­Schande ­wegzudaddeln, es gibt ja eh nichts zu tun! Außerdem passt das eben erschienene ­Remake von ­”Resident Evil 3” einfach perfekt in die Zeit! Wer als Telespielender den Galgenhumor noch nicht verloren hat und wessen Existenz oder Leben nicht akut bedroht ist, kann derzeit tatsächlich so tief in sein Lieblingshobby eintauchen, wie zuletzt wohl in der Schul- oder Studienphase. Doch SARS-CoV-2 hat neben Rekordspielzeiten auch unangenehme Folgen für Gamer und die gesamte Branche: Triple-A-Titel wie ”The Last of Us: Part II” werden aus ”logistischen Gründen” (so die offizielle Begründung von Entwickler Naughty Dog) auf ein unbestimmtes Datum verschoben und Presse-Events beziehungsweise Messen wie die E3 in Los Angeles abgesagt oder im Falle der gamescom in ein digitales Format überführt (siehe Seite 20). Welche mittelfristigen Folgen die ­Corona-Pandemie für die Games-Branche haben wird, dazu laufen gerade unsere Recherchen – wir berichten in einer der nächsten Ausgaben ausführlich darüber. Schließlich hat das Virus auch Auswirkungen auf uns: Wir arbeiten seit Wochen im Homeoffice (nur einer hält die ­Stellung im Büro – ­siehe manischer Monat auf Seite 98) und treffen uns ­lediglich einmal in der Woche zur Redaktionssitzung. Diese ­#stayathome-M!-Games ist also eine Premiere in unserer fast 27-jährigen Heftgeschichte, die wir ehrlich gesagt so nicht gebraucht hätten. Wir hoffen dennoch, dass wir gewohnt ordentlichen Inhalt abgeliefert haben – lasst es uns wissen über unsere Social-Media-Kanäle oder schreibt eine E-Mail an leserpost@maniac.de. Zum Schluss wollen wir noch ein Dankeschön an alle (Neu-) Leser richten: Unser spontan auf MANIAC.de organisiertes Mini-Abo für drei Ausgaben stieß auf große ­Resonanz – das spornt an in Zeiten, in denen die Welt eine Virenkillerin ­namens Jill Valentine gut gebrauchen könnte...

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