M! GAMES
27 April 2018

Die Zeit behandelt alles und jeden gleich, sie kennt keine Gnade – wir ­Menschen altern und vergehen, ebenso wie unsere Umwelt und letztlich auch unser Universum. Erst recht gilt dieses Gesetz in unserem schnelllebigen und evolutionsgetriebenen Hobby: Aufgrund von Technologiesprüngen ­reißen immer schneller Kompatibilitätsgräben auf, es gehen digital gespeicherte Daten mitunter für immer verloren. Versucht doch mal, heute eine C64-Diskette aus den 1980ern auf Original-Hardware zum Laufen zu bekommen – mit jedem Jahr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Disk oder das Floppy-Laufwerk den Geist aufgeben. Will man der Zeit in diesem Beispiel (zumindest einige weitere Jahre oder Jahrzehnte) ein Schnippchen schlagen, muss man das komplette System an die heutige Technik anpassen, es originalgetreu emulieren und im Idealfall retro-charmant verpacken – die Augen und die Hände spielen schließlich mit. Nintendo hat dies mit dem NES Mini und dem SNES Mini bereits erfolgreich vorgemacht, Sega wird es ­dieses Jahr mit dem Mega Drive Mini noch gleichtun und der Deutschen liebster Heimcomputer ist dieser Tage als C64 Mini wieder auferstanden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere betagte Retro-Systeme folgen werden. Ob das Commodore-Revival gelungen ist und – letztlich am wichtigsten – ob C64-Games tatsächlich gut gealtert und heute noch spielbar sind, klären wir ab Seite 24. Apropos: Die heutige Konsolen-Technik erlaubt es im Zusammenspiel mit dem Internet, den Alterungsprozess von Games zu verlangsamen – zumindest im übertragenen Sinn. Nehmen wir als Beispiel das vor einem halben Jahr veröffentlichte ”Gran Turismo Sport”, das seit Release kontinuierlich via Updates mit neuen Modi, Strecken und Autos versorgt und so frisch gehalten wird. Wir haben den rennsportverrückten ”GT”-Macher Kazunori ­Yamauchi ­getroffen und mit ihm über die Zukunft seines Spiels geplaudert – und ­nebenbei bringen wir Euch auf den aktuellen Stand in Sachen ”Was gab es an Neuigkeiten in den letzten Monaten?”, nachzulesen ab Seite 72. Dass Sony mit der PS4 in dieser Konsolengeneration einen Lauf hat, ist kein Geheimnis. Und das hat übrigens nichts mit Glück zu tun: Der PlayStation-Konzern beziehungsweise die unter ihm gescharten Exklusiv-Studios verstehen es in beeindruckender Weise, neue Projekte zu etablieren und Fanlieblinge weiterzuentwickeln. Ob ”Horizon: Zero Dawn”, ”Uncharted 4”, ”Bloodborne”, ”Shadow of the Colossus” oder zig andere Titel – Sony gibt Gamern, was sie haben wollen. Und diesen Monat kommt ein weiterer Meilenstein hinzu: ”God of War” (Test ab Seite 6). Wüterich Kratos erfindet sich darin neu und altert gleichzeitig in ­Würde – die Idee könnte er glatt von uns haben!

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