M! GAMES
24 February 2017

Das Einzige, was zählt In dieser Ausgabe bestimmen Extreme das Bild – damit passt die aktuelle M! prima in die weltpolitische Landschaft. Keine Angst: Euer Lieblingsmagazin wechselt nicht plötzlich den Inhalt, wir bleiben dem interaktiven Medium Videospiel treu und berichten weiterhin aus der Welt von PlayStation, Xbox und Nintendo. Aber betrachten wir unser Hobby diesen Monat mal aufmerksam. Da wäre zum Beispiel Capcoms Zombie-Action ”Dead ­Rising 4”: extrem überdreht, extrem brutal – und doch ungeschnitten in Deutschland und als erster Serienteil nicht indiziert. Wie es dazu kam und ob Blut und Gedärm fehlenden Spielwitz kaschieren sollen, lest Ihr in unserem Test ab Seite 66. Von expliziter Gewalt zu einem anderen expliziten ­Thema: Sex. Unsere Autorin Nina Kiel macht in ihrem Artikel ”(K)eine sexuelle Revolution” (ab Seite 94) eine Reise von den 1980ern in die Neuzeit und forscht nach den Anfängen und dem aktuellen Stand von Sexualität in Video- und Computerspielen. Das Ergebnis: extrem. ­Extrem unbefriedigend. Denn aus der schönsten Nebensache der realen Welt wird ein schnöder Knöpfchendrück-Krampf in der interaktiven. Der einzige Lichtblick: Indie-Entwickler schlagen mittlerweile unkonventionellere Wege ein – davon können sich Big-Budget-Produktionen ruhig inspirieren lassen! Apropos Big Budget: Diesen Monat zeigt ”Horizon: Zero Dawn” für die PlayStation 4, wo der grafische Hammer hängt – ein schöneres Open-World-Spiel habt Ihr auf Konsole noch nicht gesehen. Extrem detailliert, extrem liebevoll gestaltet, extrem beeindruckend dank HDR und 4K. Dass das Action-Adventure aus der Feder von Guerrilla Games auch spielerisch punktet, freut uns umso mehr – nachzulesen im XXL-Test ab Seite 56. Im Test-Teil findet sich ein weiterer extremer Kandidat: ”Nioh” – extrem lange in der Entwicklung (seit 2004!), extrem schwierig und extrem ähnlich zu den From-Software-Spielen ”Dark Souls” und ”Bloodborne”. Macht aber nix, denn das PS4-exklusive Action-RPG überzeugt auf ganzer Linie und bringt dank japanischem Mittelalter-Setting frischen Wind in die ”Soulsborne”-Formel. Blättert auf Seite 60 und erfahrt alle Details zum kurzweiligen Spielspaß-Hammer. Unterhaltsam war auch unser Treffen mit den Hamburger Rocket Beans: Simon Krätschmer und Etienne Gardé stellten sich unseren Fragen (und denen aus der M!-Community), außerdem blickten wir hinter die Kulissen des Internet-Senders, der sich mit seinem Rund-um-die-Uhr-Sendekonzept extrem viel vorgenommen hat (ab Seite 24). Aber bislang funktioniert’s: Rocket Beans TV wurde Anfang Februar mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, Ende März könnte sogar ein Grimme-Preis folgen. Oder wie es Simon im Interview formulierte: ”Es ist schön, endlich in der Branche anerkannt zu sein.” Anerkennung erfahren schließlich auch die M!-Titel-Themen – mit der Nennung auf dem Cover und großen Artikeln an prominenter Stelle im Heft. Und davon haben wir diesen Monat gleich zwei! Auf der einen Seite lockt mit ”Prey” (ab Seite 6) ein durchgestyltes westliches Action-Adventure – eine Art ­”BioShock” mit ”Alien”-Einschlag. Auf der ­anderen Seite steht ”NieR: Automata” (ab Seite 12): ein japanisches Action-RPG mit skurrilem Look und ausgefeilter Spielmechanik. Extrem unterschiedliche Games – und doch vereint in puncto hochkarätiger Spielspaß. Das ist letztlich das Einzige, was zählt.

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