„Jede Mutter sollte bezahlt werden!“

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Der lange Weg zur Gleichberechtigung

Viel Arbeit, Stress und Verantwortung? Zum Nulltarif? Das muss sich ändern, fordert Pädagogin und Mutter Helen Heinemann

Haushälterin, Köchin, Chauffeurin … Die Liste der Aufgaben einer Mutter ist lang. Anerkennung gibt’s eher selten – Bezahlung schon gar nicht. Dabei haben Experten berechnet, dass eine Mutter für ihre Tätigkeiten sowie Nacht- und Wochenendzuschläge pro Monat rund 7600 Euro verdienen müsste. Das findet auch Helen Heinemann. Hier sagt die Pädagogin, was sich für Mütter noch ändern muss.

GESELLSCHAFT Helen Heinemann Pädagogin und Mutter (www. helen-heinemann.de)

Laura: Frau Heinemann, was heißt es eigentlich, eine gute Mutter zu sein?

Helen Heinemann: Am besten für ein Kind ist eine Mutter, die zufrieden mit ihrem Leben ist. Egal, was sie sonst noch tut. Das entspannt. Natürlich gilt es auch, das Kind gut zu versorgen und ihm zuzuhören, wenn es Kummer oder Fragen hat.

Als Anerkennung gibt es einmal im Jahr einen Muttertag. Soll der ausreichen?

Mutterschaft in unserer Gesellschaft ist ein harter Job, der viel Verzicht bedeutet. Sich daran an einem Tag im Jahr zu erinnern, ist nett, aber fast schon zynisch, wenn man die Größe des Einsatzes bedenkt.

Experten fordern seit Langem eine Bezahlung für Mütter. Wie stehen Sie dazu?

Generell sollte private Sorgearbeit entlohnt werden. Auch die Sorge um kranke oder alte Menschen. Sie ist genau wie die Erwerbsarbeit ein wichtiger Beitrag für unsere gesamte Gesellschaft. Ohne Sorgearbeit würde nichts mehr gehen. Das muss auch finanziell anerkannt werden. Es geht nicht an, dass Mütter, die dafür gesorgt haben, dass Kinder gesund heranwachsen und als Erwachsene unserer Gesellschaft als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, im Alter Grundsicherung beantragen müssen.

Mit Blick auf die vielen Aufgaben einer Mutter sprechen Sie vom „Mental Load“ – was heißt das? 

Die Sorge für Familie und Kinder bedeutet, da