REISE-SPEZIAL
Frühlingserwachen in Japan
Baby-oder Altrosa, Knallpink oder leicht Violett? Wie viele Nuancen wohl zwischen Weiß und Rot liegen? Ein Land jedenfalls kennt die Palette wohl besser als jedes andere. Denn alljährlich überzieht die Sakura ganz Japan wie ein weicher Schleier.
Die Kirschblüte des I nselstaates beginnt schon Anfang Februar in der südlichsten, subtropischen Präfektur Okinawa und wandert langsam im März und April über die Hauptinsel bis sie schließlich im Mai auf Hokkaido im Norden ihren Abschluss findet. In dessen vulkanischer Berglandschaft herrscht der Winter lange vor, zur Freude von Wintersportler n aber auch Erholungsuchenden, die gern in heiße Quellen steigen.
Sanftmut für die Mega-Metropole
Doch dort ist die Freude über die Frühlingskunde schließlich ebenso groß. Denn irgendwie scheint die Leichtigkeit der zarten Schönheiten den Menschen ein wenig Last von den Schultern zu nehmen. Ein jeder gönnt sich während der etwa einwöchigen Blütephase Zeit für Hanami – was feierlich klingt, aber schlicht „Blumengucken“ bedeutet.
Intensiv ist der Stimmungswechsel in Tokio zu fühlen, der größten Metropolregion der Welt. Die Geschäftigkeit im Meer aus Hochhäusern scheint ein wenig ausgebremst, nächtlicher Party- verlagert sich zu sonnigem Blütenrausch. Nicht selten wird unter Kollegen oder Freunden schon jemand mit einer Picknickdecke in den nächsten Park losgeschickt, um vorab einen guten