GESELLSCHAFT
MICHAELA MAY hat einiges durchgemacht. Hier erzählt die Schauspielerin, wie sie die Scheidung von ihrem ersten Mann gemeistert und die Suizide ihrer drei Geschwister verarbeitet hat
IHRE ELTERN
ENGE BINDUNG Michaela May stand Mutter Anneliese (hier 2015 in München) und Vater Josef Mittermayr (†2002) sehr nah. Bis zum Tod der Mutter 2019 hütete sie das Familiengeheimnis um ihre drei Geschwister
ERSTE EHE
HOCHZEIT IN VENEDIG 1980 Michaela May mit ihrem frisch angetrauten Mann Dr. Jack Schiffer, Schwiegermutter Julia (l.) und ihren Eltern Anneliese und Josef
ZWEITE EHE
SEIT 2006 ist Michaela May mit Regisseur Bernd Schadewald verheiratet (hier 2018 beim Bayerischen Fernsehpreis in München)
OMA-GLÜCK
DIE FAMILIE kommt für Michaela May zuerst. Hier feiert sie mit den Töchtern Alexandra und Lilian (M.) sowie einem ihrer vier Enkel Geburtstag
Wenn Michaela May einen Raum betritt, erfüllt sie ihn mit Wärme. Mit ihrer herzlichen Art und ihrem ansteckenden Lachen begeistert die Schauspielerin Menschen – vor und hinter dem Bildschirm. Doch ihre Lebensfreude musste sich die 71-Jährige nach einigen Tiefschlägen ganz bewusst selbst erkämpfen. 2004 scheiterte ihre Ehe mit Anwalt Jack Schiffer, 74, nach 23 Jahren, weil sich May Hals über Kopf in ihren heutigen Mann, Regisseur Bernd Schadewald, 73, verliebt hatte. Der größte Schicksalsschlag in Mays Leben aber war der Tod ihrer Geschwister, die alle drei Suizid begingen: Zuerst Karl 1974 mit 28 Jahren. Drei Jahre später Hans mit 34 Jahren und schließlich ihre kleine Schwester Gundi, die 1982 mit nur 22 Jahren ihr Leben beendete. Die Frage nach dem „Warum“ konnte nie geklärt werden. Bis zum Tod ihrer Mutter Anneliese († 2019) behielt May dieses traurige Familiengeheimnis für sich, um die alten Wunden nicht immer wieder neu aufzureißen. Doch in ihrer Autobiografie ging sie mit ihrem schweren Verlust erstmals an die Öffentlichkeit.
Frau May, wie waren die Reaktionen auf Ihr Buch „Hinter dem Lächeln“, in dem Sie auch von dem Suizid Ihrer Geschwister erzählen?
Das Buch ist ein echtes Geschenk, und ich hätte nie gedacht, dass es solch eine große Resonanz darauf geben würde. Es ist nun schon in vierter Auflage erschienen, und ich bin immer noch oft eingeladen zu Lesungen, auch in psychiatrischen Kliniken, wo Suizid ein großes Thema ist. Ich bekomme viel Post. Leute schreiben mir, dass sie wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, eine neue Lebensperspektive haben.
Haben Sie so viel Zuspruch erwartet?
Nein, ich ich dachte, die Leute wür