Bei der Red Bull Rampage wagte Gee Atherton (39) den höchsten Drop, der je versucht wurde, und stürzte schwer. Jetzt hat der furchtlose Brite neue Pläne.
G ee, hast du den Verstand verloren?
Wie kann man einen 20-Meter-Drop wagen?
Wenn du bei der Rampage startest, kannst du entweder Spaß haben und einfach mitmachen oder du greifst an. Ich greife an.
War die Landung zu klein?
Die Landung war okay. Sie hatte nichts damit zu tun, dass ich gestürzt bin.
Was ging dann schief? Ich war zu schnell. Ich fiel zu weit runter und landete zu tief auf dem Landehügel. Unmittelbar nach dem Absprung merkte ich das, doch da war es bereits zu spät. Ich segelte sehenden Auges ins Verderben. Und dann drückte mich auch noch der Wind zur Seite. Sprich: Ich bin gelandet, wie man nicht landen will, schon gar nicht aus der Höhe. Kurzum: Die Landung hätte aussehen können, wie sie wollte, unter den Voraussetzungen war der Aufschlag einfach zu heftig.
Es heißt, es war der höchste Drop – ever!
Ja, das war er wahrscheinlich. Wäre das Gap zwischen Absprung und Landung etwas größer, hätte ich es vermutlich geschafft. Doch das lässt sich im Nachhinein immer leicht sagen (lacht).
Wie schwer hast du dich verletzt?
Schwer. Ich brach mir den Rücken und den Nacken. Und den Schädel, da, wo die Wirbelsäule in den Kopf mündet. Das Problem war, dass ich beim Aufprall um die eigene Achse gewirbelt wurde. Ich prallte also rückwärts auf den Boden.
Wird das wieder vollständig heilen?
Was sagen die Ärzte? Die Prognosen sind gut. Da hatte ich wirklich Glück. Ich musste für einige Monate eine Halskrause tragen. Sie zurrte meinen Kopf nach unten. Das war eine harte Zeit, doch die Krause bin ich jetzt los. Ich kann schon wieder ins Gym.
Was haben deine Geschwister Rachel und Dan gesagt?
Die reagieren jedes Mal allergisch, wenn ich zur Rampage aufbreche oder was Riskantes vorhabe. Dieses Mal hatte ich einfach Pech. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, der große Konsequenzen hatte.
Dafür ist die Rampage prädestiniert. Ja, bei der Rampage stehst du unter Dampf – und das kann dazu führen, dass du etwas zu schnell abspringst.
Du bist ein harter Hund. Doch Hardline, Rampage, Ridgeline in einem Jahr unmittelbar nach der letzten schweren Verletzung – was ist los mit dir, bist du in der Midlife-Crisis? Nee, nee. Keine Sorge. Meine ganze Bike-Karriere war so. Ich muss an Grenzen gehen. So bin ich nun mal. Stunts bauen, Hardline und verrückte Filmprojekte waren schon immer in meinem Leben. Erst dann fühl ich mich lebendig. Manchmal bringt das auch Verletzungen mit sich, doch so ist das nun mal.
Und diese Haltung können selbst solche fiesen Verletzungen nicht ändern? Von der Rampage hast du jetzt aber genug.
Nein, überhaupt nicht. Ich liebe diesen Event. Und ich
