Revolutionäre Vorsorge gegen Darmkrebs

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Wie eine innovative Kamera Leben retten kann und weitere aktuelle Ansätze

Mit dem Smartphone die Darmkrebsvorsorge durchführen und das Ergebnis nach 15 Minuten auf dem Display sehen – klingt unglaublich, ist aber möglich. Es gibt auch eine revolutionäre Kameratechnologie. Sogar im CT (Computertomografie) kann man nun Darmkrebs erkennen. Zudem ist der Test auf Blut im Stuhl jetzt sicherer.

Gute Früherkennung senkt die Sterberate deutlich

Was Vorsorge leistet, zeigen die Zahlen: Seit vor rund 20 Jahren die Darmspiegelung (Koloskopie) eingeführt wurde, sank die Darmkrebs-Sterberate um 35,8 Prozent bei Männern und um 40,5 Prozent bei Frauen. Es könnten aber noch mehr Leben gerettet werden. Doch nur wenige nutzen die kostenlosen Stuhltests (ab 50 jährlich, ab 55 al le zwei Jahre) oder Spiegelungen (alle zehn Jahre für Männer ab 50, für Frauen ab 55 Jahren). Viele scheuen die Spiegelung mit dem Koloskop. Es wird über den After eingeführt, inspiziert End- und Dickdarm und entfernt dabei Krebsvorstufen (Polypen), ist also Vorsorge und Heilung in einem. Um die Hemmschwelle zu senken, gibt es neben verbesserten Stuhltests Alternativen zur Spiegelung, zudem neue Ansätze, die Hoffnung machen. Hier ein Überblick.

Ein CT-Scan ist statt einer Spiegelung möglich
Fotos: AdobeStock/rob3000/Syda Productions/natali_mis/Pepermpron/corbacserdar, iStock/yacobchuk, Preventis GmbH

1 Scans mit dem CT von außen

Eine Alternative zur Spiegelung ist die Untersuchung mit neuester Strahlentechnologie per Computertomografie (CT). Der Darm wird von außen auf krebsverdächtige Veränderungen abgescannt. Dafür braucht man keine Beruhigungs- oder Schmerzmittel, die Strahlendosis ist gering. Jedoch muss der Darm wie bei der Spiegelung gereinigt werden. Patienten trinken am Vortag eine Abführlösung. Polypen werden nicht entfernt, bei Bedarf muss noch eine Spiegelung erfolgen. Kassen zahlen die CT-Koloskopie bisher nur in Ausnahmefällen, erst nachfragen.

Eine kleine Kapsel wird geschluckt. Sie sendet Fotos aus dem Darm

2 Eine Videokapsel geht auf ihre Fotoreise

Kaum größer als eine Vitaminpille ist die Kapsel mitVideokamera, LED-Licht und Sender. AufihremWegdurchdenDarm funkt sie bis zu sechs Bilder pro Sekunde an einen Rekorder, den der Patient am Gürtel trägt. Der Arzt wertet die Fotos am Folgetag am PC aus. Mit der Videokapselendoskopie lässt sich der Dünndarm untersuchen, der mit anderen Methoden schwer zugänglich ist. Sie ergänzt somit die Spiegelung. Auch hier muss der Darm gereinigt sein. Zum Schluss entsorgt sich die Kapsel sel bst über den Stuhlgang. Die gesetzlichen Kassen zahlen den Videocheck bei Verdacht auf Blutungen im Dünndarm.

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