VAAAM!

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Kategorie: Downcountry Light

Bei den LEICHTEN E-BIKES geht es gerade Schlag auf Schlag. Jetzt bringt auch Focus mit dem Vam² SL ein sehr leichtes, sehr schickes und sehr schnelles Downcountry-Modell mit Fazua-Motor. Ernste Konkurrenz für Scott Lumen und Co? Absolut!

Fotos: Georg Grieshaber/Mediengruppe Klambt (4), Hersteller (3), Max Fuchs/Mediengruppe Klambt (2)

Wer hat’s erfunden? Das Schweizer Kräuterbonbon angeblich Ricola. Und das Light-Trailbike? Nein, Specialized war es nicht. Focus brachte schon 2017 das Jam² mit vollintegriertem, fest verbautem Mini-Akku (348 Wh) auf den Markt. Die Idee damals: ein leichtes E-Bike für die kurze Hausrunde, das man mit einem zusätzlichen Range Extender für große Touren aufpeppen konnte. Sehr coole Idee und in der Topversion tatsächlich schon unter 20 Kilo. Die aktuellste Ausbaustufe mit Fazua-Motor, das Jam² SL, ist deutlich abfahrtsstärker ausgestattet, stellt mehr Batteriekapazität zur Verfügung und bleibt dennoch unter 19 Kilo.

Der neueste Wurf aus Stuttgart, wo die Entwicklungszentrale von Focus sitzt, schafft es aber gewichtstechnisch in noch ganz andere Sphären. 16,6 Kilo spuckt die Waage im EMTB-Labor aus, als wir das Vam² 9.0 anhängen. Damit spielt es in der Klasse der superleichten Downcountry-E-Bikes vorne mit. Zwar verpasst es die 16er-Schallmauer, die die Super-Leichtgewichte Scott Lumen und Rotwild R.X 275 in ihren sündhaft teuren Topversionen unterbieten. Doch dafür ist der E-Antrieb im Focus viel kraftvoller unterwegs. Sowohl die Motor-Power als auch die Akkukapazität sind beim Fazua-System deutlich über den Werten des TQ HPR 50 in Scott und Rotwild. Die 16,6 Kilo sind also hoch anzurechnen. So leicht war ein Fazua-Fully an der EMTB-Waage noch nie! Dafür musste Focus aber auch tief in die Diät-Trickkiste greifen: Der komplett neu konstruierte Rahmen holt 125 Millimeter Hub aus einem Hinterbau ohne zusätzliches Drehgelenk am Ausfallende. Der Carbonrahmen ist hier so designt, dass die Streben kontrolliert flexen. Diese Technik des Flex-Pivot kommt aus dem Crosscountry-Rennsport und findet mittlerweile bei vielen sehr leichten E-Bikes Verwendung. Eine einteilige Vorbau-Lenker-Einheit aus Carbon gehört immer häufiger zum guten Ton der Superleicht-Fraktion und auch das Vam² bekommt so eine schicke Lenkzentrale. Das Cockpit spart ordentlich Gewicht, allerdings ist es nicht individuell anpassbar – entweder es passt oder eben nicht. Die Kinematik mit Miniwippe am Sitzrohr ist ebenfalls minimalistisch und trägt zum geringen Gesamtgewicht von 2170 Gramm (Herstellerangabe) des Carbonrahmens bei. Den HighEnd-Rahmen bekommen die drei 9er-Modelle des Vam²; das Einstiegsmodell 8.7 muss mit einem einfacheren Carbon-Layup leben. Laut Focus ist der Rahmen dadurch knapp 400 Gramm schwerer. Ein absolutes Leichtgewicht ist das günstigste Vam² damit nicht mehr, laut Hersteller soll

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