Überfall auf Großpapa

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Dem Verbrechen auf der Spur …

Ein Mann wird von einem angeblich unbekannten Täter überfallen, aber die Kommissare Heller und Barth glauben ihm nicht – denn der ältere Herr scheint den wesentlich jüngeren Angreifer doch zu kennen …

Hier, mein Personalausweis!“, erklärte René Schott, das glücklicherweise unverletzte Opfer der Attacke im Stadtpark, und reichte Kriminalhauptkommissar Torsten Haller seinen Personalausweis. „Zur Feststellung meiner Personalien!“, wie er noch hinzufügte. „Es muss ja alles seine Richtigkeit haben.“ Mit zitternden Händen schloss er seine Brieftasche, um sie nur Sekunden später wieder zu öffnen und zwei weitere Kärtchen zu präsentieren. „Als Bestätigung meines Personalausweises gebe ich Ihnen mal besser noch meinen Führerschein und meine Krankenversicherungskarte.“ Er klappte ein Innenfach in dem dunkelbraunen Portemonnaie auf. „Und hier, damit Sie nicht etwa denken, dass ich diese drei wichtigen Dokumente irgendwo gestohlen habe, noch mein Bibliotheksausweis, meine Kundenkarte vom Getränkemarkt und die Schrankkarte für unseren gemeinsamen Spind im Schwimmbad. Auf allen steht mein Name, sehen Sie!“

Die Kommissare sahen es und sie sahen auch, dass der noch immer unter den Ereignissen leidende Mann kurz davor war, vor ihren Augen zu kollabieren. „Beruhigen Sie sich bitte!“, beruhigte Barth, der, wenn schon nicht der Enkel des Mannes, so doch sein Sohn hätte sein können. „Wir glauben Ihnen auch ohne diese ganzen Nachweise, dass Sie der sind, der Sie vorgeben zu sein.“ Was sie dem Opfer allerdings nach wie vor nicht glauben wollten, war die Tatsache, dass es weiterhin steif und fest behauptete, den Täter nicht zu kennen.

Barth nahm Haller beiseite. „Ich gehe von mir aus: Wenn ich kein Polizist wäre und auch nur ungefähr so etwas erlebt hätte wie er, würde ich an alles andere als an meinen Personalausweis denken, wenn ich endlich einem Polizisten gegenüberstehe. Weinen vielleicht, schimpfen sowieso, aber ich würde mir bestimmt keine Gedanken darüber machen, ob der Beamte meine Identität überprüfen kann oder nicht. Außerdem würde ich energisch verlangen, dass der Polizist im Sinne von ‚Haltet den Dieb!‘ den Dieb hält oder ihm zumindest nachläuft. Oder mit einem Ast nach ihm wirft.“

Sie mussten darüber sprechen. „Der Täter, den Sie leider nicht näher beschreiben können“, begann Haller vorsichtig, „wurde von einer Zeugin als eindeutig weiblich angegeben. Die Dame hat eine junge Frau mit dunklem Kapuzenshirt und rosa Minirock sowie Turnschuhen beobachtet. Erinnern Sie sich bitte noch einmal an die entscheidenden Sekunden.“ Der Mann bemühte sich, mit geschlossenen Augen sogar. Aber die erfahrenen Polizisten Haller und Barth waren sich sicher, dass er nicht versuchte, die Erinnerung z